Nach Singapore ging es am 20. Juni in die Hauptstadt Chinas. Wir erreichten Peking kern gesund, wovon sich die chinesischen Behoerden bei der Einreise mehrmals ueberzeugten, u.a. wurde 3 Mal unsere Temperatuer gemessen. Nachdem Asien fuer Weicheier in Singapre erlebten wir nun Asien fuer Hartgesonnene. Fuer uns ein kleiner Kulturschock. Alle die ganzen Clichees und Vorurteile ueber China, die wir zuvor gehoert haben, wurden hier leider bestaetigt. Sei es das ganz Tief von unten hochholen des Rotz´ und den dann ueberall hin spucken, das Schmatzen beim Essen, das Pinkel und Scheissen in der Oeffentlichkeit, nicht zu vergessen die seltsamen Toiletten, das Stinken der Chinesen, ihre Unfreundlichkeit oder das widerliche Essen.
Toilette in Peking, einfach ein Loch im Boden, Tueren braucht man nicht, macht ja eh jeder das Gleiche,....
Da bekommt man schon mal auf dem beruehmten Donghuamen Nightmarket Leckerein von Schlagen, Kaefer, Seesterne, Seepferdchen, Oktopusen, Skorpione ueber Innerein der Tier wie Herz, Leber, Niere, Hoden und Penise angeboten. Da vergeht einem das Essen schnell.
Zum Glueck machten wir nach anfaenglichen Schwierigkeiten auch ein paar positive Essenserfahrungen.
Aber nichts desto trotz, die Chinesen sind schon ein Volk fuer sich und wir konnten viele ihrer Verhaltensweisen nicht verstehen. Dazu kommt auch noch die grosse Sprachbarriere. Erstaunlich wenige Chinesen koennen Englisch sprechen und wir verstehen natuerlich auch kein Mandarin. Auch sind viele Dinge nur in chinesischen Charakter ausgezeichnet, was fuer uns unlesbar ist.
Tja, wo geht es jetzt hin?
Zu der Stadt ansich kann man sagen, alles ist neu herausgeputzt. Man kann deutlich die Spuren der Olympiade sehen. Vom neuen Flughafenterminat mit neuer Bahnverbindung in die Stadt, ueber 2spachiges offentliches Verkehrsnetz (so dass man sich super gut zurecht findet) bis hin zu unendlich vielen neuen bzw restaurierten Gebaeude. Alles ist neu und auf kommunistische weise schick. Leider laesst sich der Kommunismus nicht leugnen. Alles ist in tristem betongrau gebaut, es gibt kaum aussergewohnliche Bauformen, alles rechtekige „Plattenbauten“. Man sieht auch recht wenige Bauten in traditionell chinesischer Bauform.
Sehr modern der Nordbahnhof
Typischer neuer Plattenbunker
Juhu, riesen Shoppingcenter. Leider sind die Preise in den offiziellen Geschaeften vergleichbar mit Europa. Schnaeppchen macht man nur auf den Schwaerz-Maerkten.
Die Stadt ist unheimlich riesig und weitlaeufig. Darum gibt es auch im Vergleich zu Hongkong, was ernorme Platzprobleme hat und in die Hoehe bauen muss, keine riesigen Wolkenkratzer. Man braucht ewig, um von einer Sehenswuerdigkeit zur naechsten zu gelangen. Die Sehenswuerdigkeiten selbst sind dann auch wieder gross. So waren wir den ganzen Tag am Laufen und vielen abends totmuede ins Bett.
Typisch Fortbewegungsmittel: Rikscha...
... und natuerlich unendlich viele Fahrraeder, jedoch macht auch hier der Fortschritt nicht halt, viele Leute haben inzwischen ein Elektrofahrrad.
Vor jedem annaehernd bedeutenden Gebaeude steht ein Sicherheitsbeamte der Polizei. Und da es ja momentan so heiss ist, bekommen diese ernst drein schauenden Jungs auch einen Sonnenschirm...
Hier nun ein paar touristische Highlights:
Tiananmen Square
Das ist der groesste oeffentliche Platz der Welt und ganz der Ehrung von Mao, dem Gruender des Kommunismus in Chinas bzw dem Kommunismus gewitmet. Am Kopfende des Platzes befindet sich das "Gate of heavenly Peace" mit einem uebergrossen Portrait von Mao. Der Platz wird rechts vom chinesischen Parlament und links vom chinesischen Geschichts- und Revolutionsmuseum gesaeumt. Am Fusse befinden sich 2 riesige Tore, die frueher einmal zur Stadtmauer gehoert haben. In der Mitte des Platzes, dem Herz, ist das Mausoleum von Mao, das als Pilgerstaette fuer die Chinesen gilt.
Gate of heavenly Peace
Mao- Mausoleum
Suedtor der ehemaligen Stadtmauer
Parlamentsgebaeude
Geschichtsmuseum
Forbidden City
Der Kaiserpalast ist der besterhaltene antike Gebaeudekomplex in China und war das Zuhause der 2 grossen Dynastien (Ming und Qing). Der Palast bestand aus 800 Gebaeuden, in denen regiert, gebetet, gefeiert, gehandelt und gelebt wurden. Die noch erhaltenen Gebaeude sind neu rstauriert und haben unzaehligen farbenfrohe Verzierungen.
Alle Gebaeude des Kaiserpalastes sehen gleich aus, typische chinesische Formen und Bemalungen
Jedes Dach hat kleine Tierchen am Giebelende sitzen. Die Anzahl der Tier macht die Wichtigkeit des Gebaeudes deutlich. Je mehr Tiere, desto bedeutender.
Palastwaechter vor boesen Eindringlingen
Kaiserthron
Bild des aktuellen Kaiserpaars von China!!!
Jingshan Park
Der Park befindet sich auf einer Anhoehe direkt im Anschluss an die Forbidden City und soll den Palast vor „boesen Geistern“ schuetzen. Von hier aus hat man einen tollen Ueberblick ueber den gesamten Kaiserpalast und die endlose Stadt Peking...leider etwas gedruebt vom Smog...
Temple of Heaven
Eine riesige wunderschoene Parklandschaft, in deren Mittelachse befinden sich mehrer religioese Staetten bzw Tempel. Hier wurde unter anderm fuer eine gute Ernte gebetet. Heute ist der Park ein beliebter Sonntagstreffpunkt fuer die Bewohner Pekings. Da wird getanzt, gesungen, Karten gespielt, Drachen steigen gelassen, Kunsthandwerk hergestellt und viele andere Freizeitaktivitaeten.
Dieser Tempel ist ein Wahrzeichen von Peking
Blick ins Innere des Tempels
Sommerpalast
Diese riesige Palastanlage ausserhalb Pekings diente als Sommersitz der Kaiser. In der Stadt war es im Sommer dem Kaiser zu heiss und darum liess man den Palast mit riesigem See (der das Klima ausgleichen und die Luft kuehlen soll) gebaut. Also ich wuerde es hier auch im Sommer auch gut aushalten, oder?
Gemuetlich ueber den See mit dem Boot. Der See macht uebrigens 2/3 der Palastflaeche aus.
Vor jedem Gebaeude steht eine Statue, die vor boesen Eindringlingen schuetzen soll
Wieder sind alle Gebaeude meisterhaft mit bunten Bemalungen verziehrt
Hier ein kleines Kunstwerk aus der Naehe. Jedes Bild ist anders, was fuer eine Arbeit
Tempel des Sommerpalastes
Chinesische Mauer
Die 7200km lange Mauer reichte vom Meer im Osten bis in die Wueste Gobi im Westen. Sie wurde ca. 200 vor Christus erstmals erbaut und im Laufe der Zeit immer wieder erneuert. Man wollte damit vor Angriffen der Normaden des Nordens (Mongolen) schuetzen. Die heute noch sichtbaren Mauerteile stammen aus der Ming-Dynastie, 14.-17. Jhd. Neben der Verteidigung diente die Mauer auch als Handelsstrecke zwischen China und Europa.
Wir fuhren in das nordoestlich von Peking befindende Jinshanling und liefen 10 km entlang der Mauer nach Simatai. Der Walk war spektatulaer. Teilweise war die Mauer noch in ihrem urspruenglichen Zustand und teilweise restauriert. Touristisch ist dieser Teil der Mauer noch nicht ueberlaufen, so dass man das alles ohne Gedraenge und Menschenmassen geniessen konnte. Dabei muss man auch bedenken, wann und wie das ganze gebaut wurden. Ein wahres Meisterwerk fuer diese Zeit.
Hier ein paar Eindrueck von unserem Walk:
Olympisches Zentrum:
Natuerlich darf ein Besuch im Olympiagelaende nicht fehlen. Doch ehrlich gesagt, wir waren etwas enttaeuscht. Wir haben zwar keine Ahnung von Design oder Architektur, aber unsere Gefuehl sagt, irgendetwas ist hier schiefgelaufen. Es ist kein Gesamtkonsept ersichtlich. Man hat eine grosse breite Strasse gebaut, die rechts und links von Stadien gesaeumt wird. Dabei hat dann jedes Stadium ein anderes Design und passt nicht zum naechsten. Alles ist farblos grau und ewig weit auseinander. Einzel betrachtet sind zwei Arenen jedoch richtig toll. Das „Bird´s Nest“ (Olympiastadium) ist von Weitem schon spektakulaer.
Auch der „Water Cube“ (Schwimmhalle) mit einer Leuchthuelle wie die Allianz Arena ist klasse..Jedoch stimmt wie gesagt das Gesamtkonzept nicht so ganz.
Olympia Turm, leider fuer Touristen nicht zugaenglich.
Es faellt uns schwer zu sagen dass Peking eine tolle Stadt ist, mit vielen trostlosten Gebaeuden, Plattenbauten, der riesigen Ausbreitung und dem ganzen Smog der ueber der Stadt haengt. Aber....Die Kultur, die Menschen, die Geschichte und ihre beeindruckenden Palaeste, das Essen, das alles muss man mal gesehen und erfahren haben. Die Unterschiede zu unserer Kultur sind so extrem, nichts desto trotz war es ein echtes Erlebnis....
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