2. Juli 2009

Im Land der Mitte - China Teil 2

Nach 5 Tagen Peking startete am 24. Juni unser Zugabenteuer mit der Transsibirischen Eisenbahn. Hier unsere Route:


(das gelb gepunktete ist unsere Route, die unterstrichenen Orte unsere Zwischenstopps.....zum vergroessern des Bildes einfach draufklicken)

Wir reisen von nun an in einer Gruppe mit 4 Leuten. Ein Australier, der in Deutschland geboren ist mit indischer Abstammung, eine Canadierin und natuerlich wir. Wir haben von nun auch in jeder Stadt einen lokalen Ansprechpartner, der uns vom Bahnhof abholt und wieder hinbringt sowie uns waehrend unserem Aufenthalt die Stadt und die Sehenswuerdigkeiten zeigt. Dabei koennen wir selbst mitentscheiden was, wir machen, wohin wir gehen und ob alleine oder in der Gruppe. Wenn wir Hilfe brauchen ist er/sie fuer uns da...

Als wir in Peking gemeinsam den Zug bestiegen waren wir erstmal voellig ueberrascht. Alles war recht sauber, schick dekoriert und fuer uns fast schon luxus verglichen mit manch schaebigen Hostelbetten .Decken, Kissen und Bezug bekommt man gestellt, dazu hatten wir Klimaanlage und sogar einen Stromanschluss im Abteil. Unser Abteil besteht uebrigens aus 4 Betten (wie gut dass wir genau zu viert sind), zwei oben, zwei unten, wobei man die oberen Beiden hochklappen kann sodass man tagsueber gemuetlich auf die unteren Betten sitzen kann. Unser Zug bestand aus 33 Waggons, jeder mit ungefaehr 10-15 Abteilen mit je 4 Betten, einem/zwei Klo, kleinen Waschraum und einem Kessel mit heissem Wasser. Zu Beginn waren Klo (natuerlich war hier nur ein Loch im Boden) und Waschraum noch super sauber. Doch da unser Zugabteil voll war mit Chinesen (wir waren die einzigsten Auslaender) sah es nach ein paar Stunden aus wie „SAU“...
Da wir lediglich ueber nacht unterwegs waren, sahen wir recht wenig von der Landschaft und die Zeit verlief ebenfalls recht schnell da wir ja geschlafen haben....:-) mehr vom Leben im Zug gibt’s beim naechsten Mal.

Unsere erste Zugreise fuehrte uns ueber nacht von Peking nach Hohhot.

unser Schaffner...


unser Abteil...


unser 'Wasserkocher'...wird sogar mit Holz gefeuert..


Hohhot ist mit rd. 2 Mio Einwohner die Hauptsstadt der autonomen Provinz „Innere Mongolei“. Die Bezeichung „innere Mongolei“ sollte dabei nicht verwirren, die Provinz ist Teil von China. Staendige Feindschaften und Kriege zwischen Mongolen und Chinesen fuehrte letztlich dazu, dass sich China die Provinz einverleibte...
Heutzutage sind nur noch 15% der Bevoelkerung Mongolen, trotzdem ist noch ein wenig der Kultur sichtbar....zur mongolischen Kultur jedoch mehr in der Mongolei....

Nun zu Hohhot....Die Stadt ist der krasse Gegensatz zu Peking.
Die Menschen sind super freundlich, wir wurden desoefterern angestarrt, als waeren wir Ausserirdische, man hat uns oft zugewunken und Kinder versammelten sich auch schon mal um uns herum, als waeren wir Superstars. Die Menschen wirken im Gegensatz zu Peking hilfsbereiter scheinen sich ueber Touristen zu freuen, das Gefuehl hatten wir in Peking nicht.
Es wirkt als waere man hier in einer noch urspruenglichen, chinesischen Stadt...
Die Stadt selbst bietet jedoch recht wenig. Die wenigen Touristen die es hierher schaffen, sind in der Regel aus China und wollen einen Einblick in die mongolische Kultur bekommen. Aber da wir ja auf dem Weg in die Mongolei waren, war das fuer uns ja Nebensache....
Wir genossen stattdessen mehr das Erlebnis einer laendlichen, chinesischen Stadt (2 Mio Einwohner !!!) die nicht viele „weisse“ Touristen hat... Gluecklicherweise hatten wir einen super Guide/Ansprechpartner vor Ort. Sie hat uns weg von den typischen Touristenplaetze, in die kleinen Gaesschen gefuehrt, wo wir unter anderem auch grandioses chinesischen Essen geniessen konnten. Die Verstaendigung mit den Einheimischen war nicht immer einfach doch mit Haenden und Fuessen sowie ein paar Woerter aus dem Reisefuehrer und einem netten Laecheln war das kein Problem...

Typisches Strassenessen....Barbeque....super lecker...


Mongolischer "Hot-Pot"...ein bisschen wie unser Fondue, nur mit zwei verschiedenen Fluessigkeiten und neben Fleisch werden auch Nudeln und Gemuese mit gekocht. Jeder fischt dann mit den Staebchen heraus was er will oder erwischt...lecker


manchmal schon etwas abenteuerlich, die Strasse teilen sich Auto, Esel, Fahrraeder und Fussgaenger



die Busse entsprachen nicht ganz unsere TÜV-Vorschriften...


sogar von oben auf dem Dach beim Arbeiten winkten uns die Leute freundlich


Thomas mit unserem Guide Charity


Es war gerade Schulbeginn und die ganzen Schulkinder schlichen neugierig um uns herum und sagten stolz" Hallo", echt suess


der wichtigste Buddhistische Tempel in Hohhot (den Namen haben wir leider vergessen)

Statuen aus dem inneren des Tempels...


die Grabstaette einer Kaiserin, die fuer jahrelangen Frieden zwischen den verfeindeten Staemmen aus dem Norden und Sueden (damals ungefaehr das Gebiet von der heutigen Mongolei und China) sorgte. Zu ihrer Ehre wurde dieses Denkmal errichtet...


Im Natur-Geschichtemuseum wurden etliche Dinosaurier und Uhrzeittiere ausgestellt...Es gibt hier die groesste Dinosaurieraustellung von ganz Asien...
....Mannie wurde auch ausgestellt...

Von Hohhot in China ging unsere Reise nun weiter in die Mongolei. Da die Zuege/ Gleise in der Mongolei und Russland eine an andere Spurweite haben (die Russen wollten sich beim Bau vor Uebergriffen der Deutschen per Zug schuetzen) mussten wir an der Grenze das Schienenfahrwerk wechseln....Eigentlich voellig irre, aber fuer uns spannend mitzuerleben...

An der Grenze erfolgt uebrigens das gleiche Prozedere wir am Flughafen. Ausweisskontrolle, Ausfuellen von Ein-/Ausreiseformular und Zolldokumenten, Temperaturkontrolle und die Grenzbeamten kontrollieren die Waggons nach illegalen Guetern und Personen. Witzigerweise macht man den ganzen Spass zweimal. Bei der Ausreise aus China kommen chinesische Beamte an Board und ein paar kilometer weiter in der Mongolei checken mongolische Beamte alles durch.
Wir kamen morgens in der Grenzstadt zwischen 6 und 7 Uhr an und machten uns schliesslich abends um 22:30 Uhr wieder auf den Weg.!!! Ja da hiess es warten, warten, warten, warten, warten, warten, warten und nochmals warten........Zwischen dem ganzen Prozedere gab es endlose Wartezeiten, Ummanövrieren von Waggons und warten auf andere Zuege....Da wir recht schlecht chinesisch Sprechen und die Schaffner kein Englisch konnten war es recht schwer nachzuvollziehen was als naechstes passieren wird. Wir waren froh wenn wir aufs Klo konnten und der Zug anschliessend noch am selben Fleck stand.

schon mal ein Gruss aus der Mongolei.... an der Grenze tobte ein Sandsturm, der Sand von der Wueste Gobi in Richtung Sueden/Suedosten weht, sogar bis hin nach Peking....irre

das naechste Mal gibt es mehr zur Mongolei...

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