26. Januar 2008

Es gibt uns noch

Ein kleines Lebenszeichen von uns. Sorry erstmal, dass wir uns so lange nicht mehr gemeldet haben. Wir arbeiten derzeit immernoch auf der Mangofarm, meist taeglich 9-10 Stunden. Danach sind wir oft muede und wirklich gute Internetcafes gibt es hier auch nicht. Wir werden noch bis 31.1. dort arbeiten. Danach gibt es einen ausfuehrlichen Bericht, versprochen. Anschliessend werden wir uns wieder auf die Reise machen. Hoffentlich haben sich die Ueberschwemmungen dann etwas gelegt....

9. Januar 2008

Unser Campingplatz

Das ist uebrigens unser kleines zu Hause.
Eigentlich ein Rodeostadion, in dem jedes Jahr im Juni ein riesiges Rodeofestival (3 Tage) stattfindet. In der Erntesaison dient das Gelaende als Campingplatz fuer die Arbeiter. Im Hintergrund kann man vielleicht die Tribuene erkennen, darunter befindet sich auch unsere Kueche (hinter dem Auto, unter der Holzkonstruktion)
Wir muessen die Anlage leider mit eine paar Einheimischen teilen. Diese sind vor allem morgens und abends sehr aktiv, sorgen aber immer fuer ein bisschen Unterhaltung...
Verwaltet wird dieses Gelaende von einem Rentnerehepaar, die sich beide ruehrend um die Camper kuemmern. Zum Beispiel haben sie fuer alle Camper zum Schutz vor den heftigen Regenfaellen eine Plane ueber das Zelt gespannt, oder in unserem Falle sogar eine kleine Garage (siehe Bild oben, blaue Plane) gemacht. Ansonsten faehrt der Mann den ganzen Tag mit seinem Quad auf dem Gelaende herum und schaut nach dem Rechten.

Ein paar Highlights aus unserem Arbeitsleben

Nach der kleinen Pause an Neujahr ging es fuer uns am naechsten Tag auch schon wieder weiter mit Lychee ernten. Es macht uns immer noch richtig Spass zu arbeiten. Dies liegt nicht nur an den netten Farmer und Kollegen, den Keksen in der Fruehstueckspause, den tausend Lychees die wir in den letzten Tagen gegessen haben, sondern auch an den kleinen netten Abwechslungen im Arbeitsalltag.
Zum einen starten auf dem Feld der Farmer jeden Morgen (nur bei gutem Wetter) mehrere Heissluftballons.

Da wir jeden morgen schon vor Sonnenaufgang auf der Farm sind, erleben wir oefters spektakulaere Sonnenaufgaenge ueber den Lycheebaeumen.


Tagsueber scheit immermal wieder der Nachbar "Harry" (Aboriginie, Ex-Boxer, mittlerweile Rentner) vorbei. Einmal kam er nicht alleine und brachte stolz "Little-Harry" mit. Wir kamen alle nicht drum herum auf ihm zu reiten....


Ach so, nebenbei arbeiten wir ja auch noch was.


Im neuen Jahr haben wir mit einer neuen Lychee-Sorte angefangen "Fai Zee Sui".

Diese sind so riessig, dass sie nicht durch die Maschine passen. Wir muessen diese deshalb von Hand von Blaetter und Stilen befreien. Das ganze ist etwas aufwaendig, man kann die Lychee aber auch zum doppelten Preis als die anderen verkaufen. Die Arbeit war auch ganz nett und nicht so anstrengend, als wenn man den ganzen Tag am Foerderband steht. Wir sassen stattdessen zusammen im Kreis und quatschten ueber Gott und die Welt. Hier bekamen wir so einiges ueber die Aussies und ihren "way of life" mit. Im Gegenzug versuchten wir ihnen ein Bild von Europa zu machen, was manchmal nicht ganz einfach war. Denn in den Augen vielen Aussies ist England gleich Europa, und das konnten wir ja nicht so stehen lassen.

Am 9. Januar 08 war leider auch schon der letzte Arbeitstag auf der Farm. Alle Lychees waren geerntet. Leider ist der Preis fuer Mangos sehr schlecht, so dass die Farm nach einer Pause nur ein paar Tage lang Mango ernten wird. Die Farmer wollten uns hierfuer zwar gerne behalten, jedoch wollten wir ja laenger als nur noch ein paar Tage arbeiten. So entschieden wir uns ab Donnerstag 10.01. auf einer Bio-Mangofarm zu beginnen. Diese Farm hat speziell nach einem deutschen Paaerchen gesucht. Tja, die Deutschen haben selbst am anderen Ende der Welt einen sehr guten Ruf als tuechtige Arbeiter.

Der Abschied auf der Farm viel uns sehr schwer, da alle super nett und freundlich waren. Wir sind zu einem richtig guten Team zusammengewachsen. Auch werden wir die kleinen Leckereien in der Pause vermissen. Zum Abschied gab es heute nochmal Pfannkuchen in der Fruehstueckspause. Damit wir die Farm auch nicht vergessen, wollte uns die Farmerin eine Jahresration an getrockneten Mangos machen. Wenn ihr Glueck habt, werden sie vielleicht bis nach Deutschland reichen und ihr koennt probieren. Wir hoffen, dass wir mit der neuen Farm auch so viel Glueck haben.....

Sylvester

Der 31. Dezember 07 begann fuer uns wie immer um 4:14 Uhr. Wir mussten bis um 13 Uhr auf der Lycheefarm arbeiten. Nach Arbeitsende noch schnell eine Dusche und dann ging es direkt nach Cairns. Dort wollten wir in das Neue Jahr hinein feiern. Eigentlich wollten wir Sylvester unbedingt in Sydney verbringen, aber durch unseren verlaengerten Neuseelandaufenthalt war die Zeit, um nach Sydney zu gelangen, sehr knapp. Darum haben wir uns entschlossen, uns wegen einem Tag nicht stressen zu lassen und Sylvester in Cairns zu feiern.

In Australien kann man keine Feuerwerkskoerper kaufen und so gibt es in den groesseren Orten ein Feuerwerk fuer die Bevoelkerung. Meistens gibt es sogar 2 Feuerwerke. Eines wird um 21 Uhr gezuendet fuer die Kinder und dann das andere um Mitternacht. So auch in Cairns. Auf dem Meer war eine Plattform aufgebaut. Von dort aus wurde das Feuerwerk gestartet. Leider war um Mitternacht Ebbe, so dass die Plattform auf dem Trockenen lag und sich leider keine Leuchtkoerper im Meer spiegeln konnten.

Da der Tag fuer uns sehr frueh begonnen hat, war es fuer uns ziemlich anstrengend bis Mitternacht wach zu bleiben. Wir haben uns abends eine Pizza mit Wein gegoennt und uns damit an die Esplanade (gruene Parkanlage direkt am Meer, mit Swimmingpool und Barbeque) gesetzt. Eine live Band hat dort gespielt, aber ansonsten wurde nicht allzu viel geboten. Da es in Australien verboten ist, auf oeffentlichen Plaetzen Alkohol zu konsumieren, gab es dort natuerlich auch keinen zu kaufen. In Deutschland unvorstellbar, ein Fest und es gibt keinen Alkohol!!! Naja, manche haben heimlich einen mitgebracht. So wie wir.
So warteten wir dort gemuetlich mit Wein und Sekt auf Mitternacht und versuchten nicht einzuschlafen. Auf irgendwelche Clubparties hatten wir keine Lust. Um Mitternacht wurde das Feuerwerk gezuendet und jeder rief sich ein "Happy New Year" zu. Nach einem Glaeschen auf das Neue Jahr gingen wir auch schon voellig erschoept ins Bett. Uebernachtet haben wir mit unserem Van auf einem Parkplatz mitten in Cairns. Es war schon ungewoehnlich fuer uns in kurzen Hosen und T-Shirt ins Neue Jahr zu feiern. Es war keine riesen Party, aber fuer uns doch ein toller gemuetlicher Abend.
Am naechsten Morgen (wir hatten natuerlich frei) hat uns die Sonne recht frueh geweckt.
Wir verbrachten den Tag in Cairns an der Esplanade, hatten mittags ein leckeres Barbeque.
Gegen Abend mussten wir auch schon wieder nach Mareeba aufbrechen, da am naechsten Tag die Arbeit auf uns wartete.