Moskau, Moskau, wirf die Glaeser an die Wand, Russland ist ein schoenes Land, Hohoho, hey....
Dieses nette Liedchen brachten wir unseren beiden Reisepartnern bei und es wurde zu unserer Reisehymne....
Nach 2 weiteren langen Tagen im Zug erreichten wir am 12.07. Moskau, der offizielle Endpunkt unserer Tour. Schnieff, das ging mal wieder schnell. Aber nun hatten wir erst mal 3 volle Tage Zeit, die Stadt zu erkunden. Mit ueber 10 Millionen Einwohner ist sie Europas groesste Stadt und auch die Stadt mit der Hoechsten Dichte an Millionaeren der Welt. Sie erfuellt alle Kriterien einer modernen Metropole. Nichts mit Sovjet- Feelings und haesslichen Betonbunkern. Die Innenstadt ist geschmueckt mit wunderschoenen alten restaurierten Gebaeuden. Die Strasse zieren nur die dicksten Autos (natuerlich deutscher Herkunft), selten sieht man einen alten Lada. Die Leute sind alle super schick gekleidet. Vorallem die Maedels sind alle im Paris Hilten- Stil gekleidet. Man merkt deutlich, dass man Asien verlassen hat und nun Mitten in Europa ist. Auch die Preise sind nun deutlich gestiegen. Moskau hat auch den Ruf, die teuerste Stadt der Welt zu sein. Nichts mehr mit einen leckeren riesigen Abendessen fuer 1 Euro. Hier muss man schon tiefer in die Tasche greifen, wenn man was anstaendiges Essen will. Wie im ganzen Land sind die Leute hier nicht gerade fuer ihre anfaenglich Herzlichkeit und Offenheit bekannt. Die Russen sind halt einfach etwas rauer. Wenn man das endlich mal verstanden hat, weiss man das der andere einen nicht boese anschnauzt sonderen nur einen gut gemeinten Rat geben will. Sie brauchen einfach etwas laenger bis sie auftauen.
Uns hat die Stadt super gut gefallen, lebendig und voller unglaublich schoenen Gebaeuden, einer guten Atmosphaere, alles erinnert einwenig an unsere geliebtes Muenchen.
Auf unserer Sightseeing Liste standen natuerlich 2 Punkte ganz oben: Der Kreml und der Rote Platz....
Der Moskauer Kreml
Der Kreml ist der aelteste Teil Moskaus und sowohl historischer als auch geopraphischer Mittelpunkt der Stadt. Urspruenglich entstand der Kreml als eine Burg im Mittelalter und wurde dann im 15. Jahrhundert nach dem Muster einer Zitadelle neu errichtet. Der Kreml ist umrundet von einer 3m dicken Begrenzungsmauer und hat 20 Wachtuerme.
Bis zum 18. Jahrhundert diente der Kreml als Residenz der russischen Zaren. Danach wurde die Hauptstadt nach St. Petersburg verlegt und damit auch der Hauptsitz der Zaren. Mit erneuter Ernennung Moskaus als Hauptstadt 1918 gewann der Kreml auch wieder an Bedeutung. Bis heute ist er der Sitz der Staatsmacht und ist somit auch der Amtssitz des russischen Praesidenten. Jedoch ist der Kreml heute zweigeteilt. Ein Teil ist wie gesagt das Praesidentenamt und Verwaltungsgebaeude. Der anderer Teil ist heute ein riesiges Museeum mit mehreren Kirchen und Ausstellung zur Besichtigung, der fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich ist. Der Kreml (und auch der Rote Platz) zaehlt aufgrund architektonischen Besonderheiten seit 1990 zu den UNSESCO Weltkulturerben.
Da man mit einem Besuch des Kreml auch gleichzeitig dem Praesidentenamt recht Nahe kommt, muss man beim Eintritt sich einer Sicherheitsuntersuchung unterziehen. Keine grossen Taschen, kleine Taschen werden genau durchsucht, Metalldedektor und strenge Beaeugung eines ernst dreinschauenden Beamten .
Die Athmosphaere im Kreml selbst ist recht seltsam. Einerseits befindet man sich in einem Museeum. Alles ist ruhig und man steht zwischen wunderschoenen alten Kirchen und Gebaeuden. Doch dann wird die Idylle immer wieder zerstoert durch vorbei flitzende dicke schwarze Autos mit verdunkelten Scheiben oder ein Polizeibeamte weist einen wiedermal zurecht, da man offiziellen Gebaeuden zu nahe kommt. Gerade das macht aber auch den Kreml so besonders. Wir schauten uns die verschiedenen Kirchen an, unter anderm die Arkhandelsky Sober (Erzengelkathedrale), in der die Zaren gekroent, verheiratet und beerdigt wurden.
Die Gegensaetze des Kreml:Teil des Praesidentenamts....
und die zahlreichen Kirchen
Wir besuchten die Armoury, eine Ausstellung aller Staats- und Kirchenschaetze aus der Zarenzeit. Wahnsinn, was fuer Prunk hier zu sehen ist. Angefangen von kostbaren Kleidern, Kutschen und Geschirr bis hin zu Kronen und mit Edelsteinen bedeckten Kreuzen und Gottesbuecher. Highlight der Ausstellung sind die 10 Faberge Eier, die einzigen die sich noch in russischem Staatsbesitz befindenden Die restlichen wertvollen Eier sind alle in Privatbesitz. Uebrigens wurden die beruehmten Faberge Eier von dem Russen Carl Gustave Farbage hergellt, der seine Ausbildung zum Juwellier in Dresden machte.. Jedes Jahr zu Ostern erstellte er 1-2 Exemplare, die der Zar erwarb. Die Tradition der Eier wird heute noch Aufrechterhalten. Ein Pforzheimer Juwellier erstellt Eier nach der gleichen Handwerkskunst wie Farbage.
Die Ausstellung war insgesamt sehr beeindruckend. Sie machte wieder mal deutlich wieviel Geld die Zaren frueher hatten und was fuer ein luxerioeses Leben sie hatten, waehrend der Rest des Landes Hunger leidete.
Das Gebaeude der Armoury..
Die groesste Kanone der Welt, es wurde jedoch nie einen Schuss aus ihr gefeuert. Es gibt im Kreml auch die groesste Glocke der Welt, die jedoch auch nie genuetz wurde, da sie beim Aufhaengen zu schwere war und herunter fiel und zerbrach.
Blick auf den Kreml vom Fluss Moskau, der sich durch die Stadt schlaengelt
Der Rote Platz
An der oestlichen Mauer des Kreml schliesst sich der Rote Platz an, der ebenfalls in die Liste der UNESCO Weltkulturerben aufgenommen ist. Er ist aufgrund seiner Groesse, geschichtlichen Bedeutung und den angrenzenden historischen Bauwerke in der ganzen Welt bekannt. Er wird von der St. Basilikus Kathedrale, dem Lenin Mausoleum, dem Shoppingcenter GUM und dem Staatshistorischen Museum umschlossen. Wenn man in der Mitte des Platzes steht, kann man die Macht, die von diesem Ort ausgeht, richtig spueren. Wir waren sehr beeindruckt.
Uebrigns heisst der Platz "schoener" Platz, doch das russiche Wort "schoen" kann auch mit rot uebersetzt werden. Was unter anderm zu dem Namen Roter Platz fuehrte. Dennoch sind viele Gebaeude in roter Farbe gehalten.
Hier die Gebaeude entlang des Platzes:
Eingang zum Roten Platz, Staatshistorisches Museum von hinten
Die St. Basilikus Kathedrale ist das Wahrzeichen Moskaus und erinnert eher an ein Maerchenschloss als an ein Gotteshaus
Im Lenin Mausoleum ist die Leiche Lenins aufgebarrt und kann besucht werden. Seit dem Tods Lenin 1924 wird die Leiche mittels verschiedener Methoden konserviert und zu schau gestellt. Wir liessen uns das Spektakel natuerlich nicht entgehen. Man wird nach einer Sicherheitskontrolle in des Mausoleum geleitet und dort ist dann ein glaeserner Sarg aufgebarrt mit Lenins Koerper. Da man nicht stehen bleiben darf, ist das ganze Ereignis ganz schnell vorueber. Vielle Russen kommen hier her um dem Mann zu ehren und sind bei dem Besuch sehr ergriffen. Uns ging es dagegen ganz anders. Wir fanden es einfach nur krank, den armen Kerl so zu schau stellen und ihn nicht in Frieden Ruhen lassen. Ausserdem besteht der tote Koerper nur noch aus Wachs und Chemikalien so es mehr an eine Lenin-Puppe erinnert...
Das Staatshistorische Museum von vorne in seiner vollen Pracht
Das Warenhaus GUM bei Nacht
Hier noch weitere Sehenwuerdigkeiten, die wir in den 3 Tagen ansahen....
Das "Landtagsgebaeude" von Moskau
Die Christi Erloeser Kathedrale ist die groesste orthodoxe Kirche. Sie wurde von Stalin zerstoert und zum weltgroessten Schwimmbad (!!!) in der Kommunistenzeit umgebaut. Nach Ende der Sovjet Aere wurde die Kathedrale wieder errichtet und strahlt heute in neuem Glanz
Aussicht ueber Moskau. Im Vordergrund das Fussbaldstadium (hier fand letztes Jahr das Champions-League Finale statt)
Das Universitaetsgebaeude gehoert zu den 7 Tuermern die einen Kreis um die Stadt bilden..
Viele "gewoehnliche" Gebaeude bergen wahre Schaetze im Inneren. So wie dieser Supermarkt, der sich in einem mit Ornamenten und kunstvoll verziertem Stuck geschmuecktem Raum befand....Ja das ist ein Supermarkt...
Auch jede U-Bahn Station gleicht einem kleinen Museum oder sogar an eine reich verzierte Kirche. Da ist jede U-Bahnfahrt ein kleines Highlight.
Einen Besuch des beruehmten Moskauers Ballet darf natuerlich nicht fehlen. Wir entschieden uns, in das bekannte Bolshoi Theater zu gehen. Hier gibt es die besten Ballerinas Russlands und wahrscheinlich der Welt. Wir sahen das franzoesische Stueck "Coppelia" (Das Maedchen mit den Glasaugen). Das war unsere erste Balletauffuehrung und wir waren total begeistert und beeindruckt von der Leistung der Taenzer. Thomas konnte sich zwar nicht ganz an den Anblick von Jungs in weissen Strumpfhosen gewoehnen, aber ansonsten war es grandios.
Aber auch das Theater an sich war klasse, stilvoll und super elegant
Hier in Moskau trennten sich leider unsere Weg. Noch schnell ein Gruppenfoto...
Wir bereits erwaehnt waren wir von Moskau total begeistert. Jedoch hatten wir nicht viel Zeit das ganze zu geniessen und zu verarbeiten. Die Zeit verging ruck zuck und schon sassen wir wieder im Zug nach St. Peterburg. Dieses Mal alleine ohne unsere Vodkatraingruppe...Von nun an sind wir auf uns alleine gestellt....
20. Juli 2009
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