16. Juli 2009

Ekaterinburg - auf dem Weg nach Europa (Russland Teil 3)

Am 09. Juli sind wir nach 55 Stunden Zugfahrt endlich in Ekaterinburg angekommen. Wir verbrachten 1 Tag in der Stadt...

Ekaterinburg ist mit 1,3 Millionen Einwohnern die viert groesste Stadt Russland. Sie liegt oestlich des Uralgebirges, also noch im asiatischen Teil Russlands.
Ekaterinburg ist eine Industriestadt. Die Hauptzweige sind Metallindustrie, Maschinenbau, Bergbau, Produktion von Ruestungsgueter, Holzverarbeitung...
Touristisch ist die Stadt nicht besonders weit fortgeschritten. Vor knapp 10 Jahren war die Stadt wegen ihrer "geheimen" und wichtigen Industriezweige noch komplett fuer Touristen und sogar Einheimische gesperrt. Nur wer offiziell in der Stadt als Buerger registiert ist, durfte die Stadtgrenze passieren. Nicht einmal Russen aus anderen Teilen konnten einreisen...Wahnsinn!!!
Beruehmt ist die Stadt aus mehreren Gruenden:
- die letzte Zarenfamilie Russlands "Romanovs" wurden hier ermordet.
Zar Nikolas der Zweite und Alexandra sowie ihre 5 Kinder wurden nach der Revolution 1917/18 nach Ekatarinburg gebracht, dort festgehalten und schliesslich ermodert. Man hat versucht die Taten zu vertuschen und hat sie daraufhin im nahegelegenen Wald vergraben. Erst 1991 wurden erste Ueberreste ausgegraben, 2008 fand man schliesslich auch die Ueberreste der letzten Familienmitglieder und konnte diese dann auch erst eindeutig identifizieren. Die Familie wurde zu heiligen Maertyrer erklaert, da die Familie angeblich sehr glaeubig war und beim Tod ein Kreuz in der Hand hielt. Sie haben mittlerweile den Status eines Heiligen und viele Menschen beten sie an. 2002 hat man am Ort ihrer Ermordung eine Kathedrale zu ihrem Gedenken errichtet...


...hier die 7-koepfige Familie...


...an dem Ort an dem man die sterblichen Ueberreste gefunden hat, wurde vor ein paar Jahren ein Kloster gebaut....sehr idyllisch inmitten dem Wald gelegen...sie besteht aus sieben Kirchen (7 Familienmitglieder).


Nachdem die Religionen in der Sovjet-Zeit verboten waren, erlebt die christlich-orthodoxe Kirche derzeit neuen Aufschwung. Das sieht man vor allem daran, dass in den letzten Jahren etliche Kirche neu gebaut wurden. Die Zahl der Kirchen hat sich seit dem Fall der Sovjets in den letzten knapp 20 Jahren versechsfacht. Bei unseren Kirchenbesuchen sahen wir auch erstaunlich viele betende Einheimischen.

...sehen unsere Maedels nicht schick aus...in den den russich-orthodoxen Kirchen muessen die Frauen ihre Haare bedecken, manchmal sogar auch einen Rock tragen....


Weitere Sehenswuerdigkeiten der Stadt....

das Rathaus


eine Statue von Lenin darf natuerlich in keiner russischen Stadt fehlen...


unzaehliche Statuen, Verziehrungen, Denkmaeler, historischen Gebaeude sind in der Innenstadt verteilt...man sieht deutlich den Reichtum der Industriestadt...


eines von etlichen wundeschoenen restaurierten Gebaeude (heute ein Luxushotel)


Statue, mit Regierungsgebaeude im Hintergrund


Kriegsdenkmal, zum Gedenken an die Kriege in Afghanistan...


trotz Reichtum gibt es noch etliche uralte Busse...


...das Wahrzeichen der Stadt....der Wasserturm....


- ein nicht zu vergessenes Highlight war die Grenze zwischen Asien und Europa. Das nahegelegene Uralgebirge stellt die natuerliche Grenze zwischen Asien und Europa dar. Wir hatten eigentlich gedacht, dass der Ural ein maechtiger Gebirgszug ist mit etlichen riesigen Bergen....Tja, im Wahrheit ist der hoechste Berg im Ural nur ca. 1900 m hoch und das Gebirge erinnert mehr an eine Huegelkette. An einer leicht zugaenglichen Stelle (an der Autobahn!!!) wurde ein Monument errichtet. Wir huepften zwischen Asien und Europa hin-und her. Witzig...
...in diesem Falle war Alex schon in Europa und ich noch in Asien....


Ekaterinburg hat uns gut gefallen. Die Stadt bietet zwar recht wenig, ist jedoch sehr sauber, nett und schoen herausgeputzt. Dazu hatten wir einen super Guide der uns viel ueber die Stadt erzaehlen konnte....
Und wieder hiess es....ab in ein neues Abenteuer....unser naechster Stopp ist nun Moskau.....

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