27. März 2008

Mount Kosciuzko - Auf der Spitze Australiens

Am 21.03.08 machten wir uns abends in Canberra auf dem Weg zum Mount Kosciuzko, der hoechste Berg Australiens, den wir am naechsten Tag besteigen wollten.
Der Weg von Canberra zum Kosciuzko National Park fuehrte durch eintoeniges, oedes Hochland. Man sah weit und breit nur trockenes Gras, einzelne Kuehe, ein paar Steine, gelegentlich ein einsamer Baum und sonst nicht viel mehr.


Als wir endlich am Eingang zum Nationalpark Mount Kusciuzko waren, ging es langsam von 800m kontinuierlich hinauf auf 1835m. Oben angekommen waren wir erstmal etwas schockiert, es war „schweine kalt“.Wir fuhren bei bereits erfrischenden 13 Grad in Canberra los und kamen bei nebligen 3 Grad an unserem Uebernachtungsplatz (Parkplatz) an, von wo am naechsten Morgen unserer Gipfelbesteigung startete.
Nichts mehr mit Badehose, wir packten Fliesspulli, Muetze und Skiunterwaesche aus. Wir kochten schnell eine waermende Suppe...

...und kuschelten uns in den warmen Schlafsack. Die Nacht war natuerlich auch richtig kalt.

Am naechsten Morgen ging es dick eingepackt los.

Ueber 9km ging es eine ehemalige Strasse den Berg hinauf. Der Weg war sehr angenehm zu gehen und die Steigung nahm nur langsam zu. Den letzten Kilometer ging es dann auf einem kleinen gut ausgebaute Fussweg zum Gipfel. Alles wirkt hier sehr touristisch und ist perfekt ausgebaut. Man sieht, dass nicht nur wir auf der Spitze Australiens stehen wollen, sondern viele andere Wanderer auch. Teilweise war es schon fast eine Wanderautobahn. Kurz vor dem Gipfel befindet sich uebrigens Australiens hoechste Baustelle. Es wird gerade ein neues luxerioeses Plumpsklo gebaut.
Als wir endlich oben angekamen, hatten wir eine „traumhafte“ Sicht.

Tja...so sieht es auf dem hoechsten Punkt Australiens aus (2228m)... wir sahen ueberhaupt nichts. Wir standen mitten in den Wolken und der eisige Wind pfiff uns so richtig um die Ohren. Also nur schnell Foto machen und dann ging es auch schon wieder runter. Ueber einen Bergkamm liefen wir zuerst auf ca. 2000m weiter.
Wir kamen dabei auch an mehreren Gletscherseen (ja auch diese gibt es in Australien) vorbei. Nach 21 km kamen wir schliesslich wieder an unserem Ausgangspunkt an. Zum Glueck klarte der Himmel im Laufe des Tages langsam auf und wir konnten letztlich doch noch die wunderbare Aussicht auf die Australische Bergwelt (auch Snowy Mountains genannt) geniessen. Leider nicht von ganz oben, aber dafuer sahen wir dann den „Gipfel“ von weitem.
(Im Hintergrund in der Mitte die hoechste Spitze ist der Gipfel von Mt Kusciozko. Im Vordergrund sieht man unseren Weg.)
Ausblick ins Tal...


Die Vegetation war teilweise sehr beeindruckend. Es erinnerte stark an unsere alpine Berglandschaft. Manchmal konnten wir die Blumen richtig riechen. Es lag ab und zu ein verfuehrerischer Karamelduft in der Luft (oder eher wie Popcorn wie ich, Thomas, finde)


Kleiner Unterschied zur europaeischen Bergwelt waren jedoch diese bunten Baeume, die wir zu Beginn sahen. Der Stamm hat eine Musterung aus verschiedenen Rot- und Weisstoenen...


Nachdem wir morgens dick eingepackt losgingen, kamen wir nachmittag doch noch in der Sonne ins Schwitzen und erreichten unser Ziel in T-Shirt.


Insgesamt war es eine eher gemuetliche Wanderung zur Spitze Australiens. Mit einer richtigen Gipfelbesteigung wie wir das in den Alpen kennen, hat es leider nicht viel zu tun. Mt. Kosciuzko ist eher ein Teil eines riesiges Bergplateaus mit einzelnen Erhebungen.
Nichts desto trotz waren die Blicke auf die umliegenden Berge und die Landschaft sehr beeindruckend.
Vor allem wenn man sich vorstellt dass hier im Winter Ski gefahren wird und nur 200 km entfernt eine Kueste mit traumhaften Straenden zum baden einlaedt.

(Die Skipiste sehen nach unserem Verstaendnis etwas verwahrlost aus. Wir konnten uns oft nicht vorstellen, dass man hier im Winter gut skifahren kann.)

Nach dem Kaelteschock im Mount Kosciuzko Nationalpark sehnten wir uns danach, ganz schnell wieder an die Kueste zu kommen. So fuhren wir abends wieder hinab ins Tal Richtung Kueste.

Canberra - Die Hauptstadt Australiens

Nach Sydney fuhren wir fast auf direktem Weg am 19.03. nach Canberra. Auf der Fahrt dort hin machten wir einen kurzen Stop in Wollongong, einer groesseren Industriestadt, an der am Strand gleich grosse dampfende Industriekammine anschliessen!!!.
Wir verbrachten 2 Tage in Canberra.
Als erstes fuhren wir in der Hauptstadt auf dem Mount Ainsle. Von dort hat man einen super Blick ueber die Stadt, die erst vor knapp 100 Jahren entstanden ist. Damals bei der Gruendung des Staates Australiens konnte man sich nicht eingigen, ob Melbourne oder Sydney Hauptstadt werden sollte. Als Kompromiss entschied man, eine neue Stadt zwischen den beiden grossen Stadten im Landesinnere zu bauen. Canberra besteht aus zwei Teilen, die durch den Lake Burley Griffin getrennt sind. Das eine ist der City Hill (Innenstadt)

Und der andere Teil ist der Capital Hill (Regierungsviertel) (Capital Hill im Bild im Hintergrund, vorne War Memorial und Anzac Parade)


Die Stadt ist geometrisch angelegt. Sowohl vom Capital Hill als auch vom City Hill gehen die Strassen strahlenfoermig aus. Beide sind ebenfalls durch eine breite, kerzengerade Strasse verbunden. Eine weitere Achse geht ebenfalls vom Capital Hill aus und fuehrt ueber die Anzac Parade zum War Memorial. Man merkt deutlich, dass die Stadt nicht natuerlich gewachsen ist, sondern kuenstlich entstanden ist. Es hat kein Flair und wirkt zum Teil voellig ausgestorben, obwohl immerhin 300.000 Menschen dort leben. Aber die meisten Einwohner sind Regierungsbeamte, die an regierungsfreien Tagen fluchtartig die Stadt verlassen.

Der City Hill erinnert an eine typische australische Kleinstadt. Eine Fussgaengerzone mit einer Einkaufspassage, ein paar Geschaeften und eine paar Restaurants und Kneipen. Das alles wirkt nicht wirklich interessant und anziehend.
Einzige Sehenswuerdigkeit im City Hill ist das War Memorial

und die dahin fuehrende Anzac Parade.

Im War Memorial wir an alle im Krieg gefallenen Australier gedacht. Ausserdem befindet sich im Inneren eine Ausstellung zu allen Kriegen unter australiesch Beteiligung. Hierbei spielen die Deutschen natuerlich eine beteutende Rolle mit dem Weltkrieg 1 und 2. Draussen vor dem Gebaeude steht auch eine riesige Kanone von einem deutschen Panzer.


Der Capital Hill dagegen ist richtig imposant. Man merkt, dass man im Machtzentrum Australiens ist. Das neue Parlamenthaus ist erst 20 Jahre alt und dadurch sehr modern.

Wir hatten die Gelegenheit, an einer Fragestunde im Repersentanten Haus teilzunehmen. Die aktuelle Regierung wurde erst vor 3 Monaten neu gewaehlt und tagt erst seit Anfang Februar. In der Fragestunde konnte nun von den anderen Parlamentsmitlglieder Fragen zum Regierungsprogramm an der neuen Premier Minister und an die anderen Minister gestellt werden. Dabei ging es ganz schoen hitzig zu. Es war ein richtiges Kraefftemessen und Austesten der neuen Regierung, bei dem es auch manchmal ziemlich harte und sakastische Worte gab. Oft wurde laut dazwischen gerufen und den anderen ausgelacht. Fuer uns war dies das erste Mal, dass wir bei soetwas zugehoert hatten und darum super interessant. Wir haben zwar nicht immer alles verstanden, worueber gerade gestritten wurde, aber es war trotzdem spannend. Anschliessend nahmen wir noch an einer kleinen Fuehrung durch das Parlamentgebaude teil.


Direkt vor dem neuen Parlamentgebaeude steht das alte Parlamentgebaeude, dass aus Platzgruenden aufgegeben wurde. Heute befinden sich eine Galerie im Inneren.

Auf dem Vorplatz des alten Parlamentsgebaeudes machten wir eine interessante Entdeckung. Hier ist die Aboriginal Tent Embassy (Zeltbotschaft der Aboriginal). Es stehen im Vorgarten wirklich ein paar Zelte und auf aufgestellen Plakaten, kann man ihre Forderungen an die Regierung Australiens lesen. Natuerlich wollen sie eine Entschaedigung in finazieller Form, fuer die Wegnahme ihres Landes und die Taten der Weissen aus vergangener Zeit..

Aber nicht nur die Aboriginal haben hier ihre „Botschaft“, sondern viele andere Laender auch. Viele Botschaftshaeuser sind im Stil des jeweiligen Landes gebaut und man konnte gleich des jeweilige Land erkennen. Besonders schoenes Beispiel ist die Botschaft von Papua New Guinea.

Natuerlich sind wir Deutschen auch wuerdig vertreten. Das Gebaeude ist nicht besonders toll, aber es ist alles in der Farben schwarz, rot und gold gehalten. Fuer manche Friesenheimer wird das Gebaeude ein paar alte Erinnerungen wecken. Ich (Alex) finde, es sieht einwenig aus wie unsere Schule!!!!


Andere imposante Gebaeude im Capital Hill sind.
Der High Court (vergleichbar mit dem Bundesverfassungsgericht)

Die National Library (Bibliothek)



In Canberra merkten wir zum ersten Mal, dass der Sommer langsam zu Ende ist und der Herbst kommt. In den ganzen Strassen lag braunes Laub auf dem Boden und die Rasenflaechen vor den Haeuser waren vom Sommer voellig ausgetrocknet und duerr. Auch waren die Temperatuern nicht mehr ganz so heiss wie an der Kueste. Am 2. Tag hatten wir sogar nur noch 13 Grad!!!!

Zwei Tage genuegen voellig, um sich die Stadt anzusehen. Im Umland gibt es auch keine grossen Sehnswuerdigkeiten, da die Stadt mitten ins Niemandsland gebaut wurde.
So machten wir uns weiter auf den Weg zum Mount Kosciuzko, dem hoechsten Berg Australiens.
Suedlich von Canberra machten wir noch am Deep Space Communication Centre halt. Dies ist eine im Auftrag der NASA operierende Weltraumempfangsstation. Davon gibt es nur 3 Weltweit (Californien, Madrid und Canberra). Auf dem Gelaende befinden sich riesige Satellitenschuesseln, die Daten von Weltraumsonden (z.B. vom Mars) empfangen und dorthin senden. Bei dem Zentrum gibt es auch ein kleinen Museum zur Raumfahrt, in dem die Geschichte der Raumfahrt und das Leben und Arbeiten im Weltall dargestellt ist. War richtig interessant.

So, nun ging es aber endgueltig weiter zum hoechsten Berg Australiens.

Sydney

Da waeren wir...endlich...


Wir waren beide sehr gespannt wie uns die Stadt diesmal gefaellt. Einige Staedte die wir in unserem Urlaub vor 2 Jahren schon einmal angeschaut haben, empfanden wir dieses mal ganz anders (Brisbane oder Cairns).
Sydney ist mit knapp 4,5 Millionen Einwohner die groesste und bedeutendste Stadt Australiens.Sie ist sehr multikulturell, es leben hier Menschen aus den unterschiedlichsten Laendern der Welt. Im Gegensatz zu anderen Staedten sieht man auch viele schick Gekleidete in Anzug und Krawatte. Natuerlich ist die Stadt auch voll von Touristen. So gut wie jeder Australienurlauber besucht auch Sydney, was auch daran deutlich wird das Sydney die Haelfte aller Hoteluebernachtung des ganzen Landes verbucht.
Und das aus guten Grunde.Sydney hat uns dieses Mal wieder von neuem begeistert. Die Stadt ist einfach genial. Es ist schwierig zu beschreiben und in Worte zu fassen was so toll an der Stadt ist. Es gibt hier so vieles was uns gefaellt:
- die impossanten, stilvollen, alten Gebaeude in der Innenstadt,die sich mit den modernen Wolkenkratzer vermischen
(Queen Victoria Buildung)

(City Centre)

- die Harbour Bridge

- natuerlich die Oper zusammen mit der Harbour Bridge das Wahrzeichen von Sydney

- die beeindruckende Skyline

- die vielen gruenen Parks, vor allem der Botanische Garten mit genialer Sicht auf die Innenstadt, die Oper und die Harbour Bridge

(diesen netten Kakadu trifft man zu Haufe im Botanischen Garten, aber auch gerne auf Campingplaetzen, wo er frueh morgens alle weckt.)

- die kleinen Vororte

- die Straende, die alle gut zu erreichen sind, wie zum Beispiel der weltbekannte Strand von Bondi Beach

(einzigartige Steinformationen an der Kueste suedlich von Bondi Beach)

- der Hafen („Darling Harbour"), die Kneipen, Bars und Restaurants

oder das sonnige Wetter...
wie gesagt es ist schwer zu beschreiben. Die Stadt hat ein einzigartigen Flair.

Zu Beginn liefen wir die Highlights der Stadt zu Fuss ab (z.B. Oper, Harbour Bridge, Parlament, Stadtbuecherei, Altstadt „The Rocks“, .....)
(Blick auf The Rocks)


Einen Abend verbrachten wir im Sydney Aquarium, in dem es eine grosse Nachbildung des Great Barrier Reef, ein Becken mit Haien und anderen riesigen Meeresbewohner sowie ein Becken mit einem Krokodil und dem typisch australischen Schnabeltier, dem Platypus.
Vor allem die Riffnachbildung war mit vielen bunten Fischen und Korallen sehr schoen. Aber auch die Haie, Riesenschildkroeten und Stachelrochen waren alleine durch ihre Groesse schon sehr beeindruckend.


Einen Nachmittag relaxten wir nach dem Staedtischen Trubel an der legendaeren Bondi Beach. Der Strand und die Buchten weiter suedlich sind richtig schoen. Man ist hier zwar nicht ganz alleine, da die Straende sehr gut und in kurzer Zeit von der Innenstadt erreichbar sind. Trotzdem ist der Kuestenabschnitt mit steilen Klippen, bizarren Steinformationen und tollen Sandstraenden genial. (Bilder siehe oben)

Ein Hoehepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) war der „Bridge Climb“. Wir bestiegen dabei die beruehmte Sydney Harbour Bridge, was natuerlich nur mit einer 31/2 stuendigen gefuehrten Tour moeglich ist. Zu Beginn mussten wir erstmal eine Sicherheitsbelehrung unterschreiben und bekamen total schicke Overall-Anzuege.

(nein....wir fliegen nicht zum Mond, wir besteigen nur eine Bruecke...)
Bevor es los ging mussten wir aber noch einen Alkoholtest machen, den wir gluecklicherweise mit 0,0 Promille bestanden haben. Anschliessend mussten wir alle losen Gegenstaende abgeben, man durfte ueberhaupt nichts mitnehmen. Schmuck, Uhren, Ohrringe, Geldbeutel schlossen wir im Spint ein und sogar das Taschentuch und den Kaugummi musste man vorher wegschmeissen. Alles Notwendige (Muetze, Kopfhoerer, Haargummi) wurde zur Verfuegung gestellt.Alles wurde mit Schnueren am Anzug festgemacht, man bekam sogar ein Taschentuch das man mit einem Gummizug am Arm festmachen konnte. Alles sehr professionell, an jede Kleinigkeit wurde gedacht. Man will damit verhinden, dass man irgendwelche Gegenstaende von der Bruecke aus auf die darunter fahrenden Autos werfen kann. Anschliessend ging es mit unserer 12-er Grupper und einem Guide los. Wir waren ebenfalls zur Sicherheit die ganze Zeit ueber an einem Seil festgemacht (schliesslich soll ja niemand runter springen koennen). Wir liefen zuerst unter der Bruecke entlang bis zu dem Turm. Dort ging es ueber ein paar Leiter nach oben und ploetzlich stand man schon fast ganz oben auf der Bruecke. Von hier aus liefen wir nur noch auf dem Bogen bis zur Spitze, wo die australische Flagge wehte.

Der Ausblick ueber die Stadt, die umliegenden Vororte bis hin zu den Blue Mountains war gigantisch. Der Aufstieg an sich war eher unspektakulaer und mehr ein Spaziergang, doch der Ausblick von ganz oben auf die Stadt, die Brueckenkonstruktion und die darunter fahrenden Autos ist einmalig. Zum Glueck bekam man auch Zeit das ganze ausgiebig zu geniessen.


(An dieser Stelle nochmal vielen Dank an meine ehemaligen Premiere Kollegen )
Hier noch ein paar Daten zur Bruecke:
1932 eroeffnet, nach knapp 8 Jahren Bauzeit
1149m lang, 49m breit, 134 m hoch
die 52800 Tonnen Stahlen wurden uebrigens aus England importiert.

Es hatte uebrigens einen guten Grund weshalb wir genau an diesem Wochenende in Sydney waren.Wir wollten meine (Thomas ) Eltern am Flughafen ueberraschen. Dazu muss man sagen, dass meine Eltern fuer 4 Wochen durch Australien reisen und zuerst eine gefuehrte Tour in Sydney, Alice Springs und der Ostkueste machen. Erst anschliessend wollten wir uns in Adelaide treffen und zusammen die Great Ocean Road nach Melbourne fahren. Keiner wusste (bis vor ein paar Wochen selbst wir noch nicht), dass wir zu diesem Zeitpunkt auch dort sein werden. Eigentlich wollten wir schon laengst viel weiter sein. Doch so konnten wir sie am Flughafen empfangen. Zuerst haben sie gar nicht registriert wer da vor ihnen steht. Sie waren total sprachlos und voellig aus dem Haeuschen. Die Freude ueber das unerwartet fruehe Wiedersehen war gross. Nach einem gemeinsamen Fruehstueck verbrachten wir einen Tag gemeinsam in Sydney bevor ihre Tour startete.

Gemeinsam fuhen wir mit dem Schiff nach Manly. Ausgehend vom Strand wanderten wir entlang der Bucht und genossen die Ausblicke auf den Hafen und das Meer.


Nach 6 Tagen Sydney mussten wir uns auch schon wieder verabschieden...leider... eine Stadt die wir nie vergessen werden.

25. März 2008

Willkommen in New South Wales – Nordkueste von Byron Bay bis Sydney


Am 06.03. verliessen wir Queensland und passierten die Grenze zu New South Wales.
Auf dem Weg nach Sydney fuhren wir ueber Byron Bay, Red Rock, Coffs Harbour, von dort aus den Waterfall Way, weiter ueber Nambucca Heads, Port Maquarie und Newcastle.Insgesamt 1500 Kilometer in 8 Tagen.

Byron Bay
Ein kleiner schnukliger und hipper Ferienort an der Kueste.

Die Stadt und die Menschen sind sehr alternativ und sehr locker drauf. Es gibt etliche kleine Cafes und Bars mit Bio-Essen (wir assen einen Bio-Donut...sehr lecker und wegen Bio ja auch gesund), Shops mit Lampen, Raeucherstaebchen und alternativen Klamotten. Man sieht, besser gesagt man riecht, dass auch einige Leute hier mehr als Zigaretten rauchen. Aber das interessiert hier glaub ich niemanden so richtig. Abends trifft man in der Stadt oder am Strand ueberall Musiker, von Teenies mit der E-Gitarre, Leuten mit der Digeridoo , Asiaten mit Trommeln bis hin zu abgesoffenen Penner mit der Mundharmonika. Daneben gibt es haufenweise Surfer...


(viele davon entsprechen leider nicht dem Idealbild eines Surfers, da sie kurze Haare und ein kleines Bierbaeuchlein haben und nicht selten 50 sind)

...ueberall Backpacker, Mietautos und erstaunlich viele alte VW-Busse

(es gibt sogar einen extra VW-Bus-Souveniershop). Trotz der vielen Touristen hat sich der Ort seine Natuerlichkeit und sein einmaliges und besonders lockeres Flair behalten. Der Strand ist traumhaft, mit feinsten weissen Sand.

Er wurde auch nicht wie in anderen Ferienorten mit Hotels zugebaut, im Gegenteil, direkt hinter dem Strand findet man einen breiten Picknickbereich mit Tischen und Gasgrill. Auch wir haben uns hier dem alternativen Lebensstil angenommen und wie viele andere auch die Stranddusche (natuerlich nur kaltes Wasser) verwendet, abends am Strand gekocht und nachts irgendwo ausserhalb der Stadt uebernachtet.

(Thomas beim Abend essen)

Wir haetten hier noch ewig bleiben koennen. Doch nach drei Tagen Strand...

...ein paar kleineren Spaziergaengen (einer davon war zu Cape Bayron, der oestlichste Punkt des australischen Festlands)

...und ein wenig „Body-Boarden“

...mussten wir auch mal wieder vorankommen.
Nach dieser sehr entspannten Zeit relaxten wir noch einen weiteren Tag am Strand von Red Rock, ein kleiner total verschlafener Ort irgendwo im Niemansland, trotzdem richtig klasse.
Am naechsten Tag fuhren wir weiter nach Coffs Harbour. Der Ort ist eigentlich voellig uninteressant. Einzig die „Big Banana“, eine ueberdimensonale Banana haelt einem zum stoppen an.
Man sagt, dass die Banana hier auch der Beginn der in Australien aeussert beliebten „Big“-Sachen ist, ueberall dort wo irgendeine Frucht typischerweise angebaut oder ein Tier typisch ist gibt es das ganze als ueberdimensionale Nachbildung (Banane, Mango, Erdbeere, Apfel, Krabbe, Krebs).

Wir schauten uns kurz die Plantage an und sahen noch Bananen an den Stauden...

Die Bananen muessen uebrigens gruen geerntet werden damit sie reifen koennen (an der Staude werden sie nicht vollstaendig reif).

Nach so viel Strand und Erholung fuhren wir von Coffs Harbour aus in Hinterland, den so genannten Watefall Way.
Die Strasse fuehrt ca. 150 km ins Landesinnere, klettert auf bis zu 1800 m hoch, durch mehrere Nationalparks, vorbei an etlichen Wasserfaellen. Teilweise erinnerte uns das sehr an die Berglandschaft bei uns, saftig gruene Wiesen mit Kuehen, Waelder und tiefe Taeler. Bei genauerem Hinsehen merkt man jedoch dass es Eukalyptusbaeume sind und die Erde zwischen den gruenen Wiesen rot hervoblitzt.

Wir machten insgesamt 3 Halbtageswanderungen im Dorrigo und New England Nationalpark durch unterschiedlichen Regenwald.

Im subtropischen Regenwald machten wir eine kleine Entdeckung. Es ist scheinbar nicht genug, dass es in Australien die gefaehrlichsten und toedlichstenTiere gibt, nein, es gibt hier sogar gefaehrliche Baeume. Diese unscheinbaren Exemplare besitzen Blaetter mit kleinen Haaerchen, die sich bei Beruehrung in die Haut einstechen und einen empfindlich schmerzen. Wir waren leider nicht so mutig um es auszuprobieren...

Im „cool temperate „ Regenwald sahen wir ueber 400 Jahre alte Buchen. Diese Baumart hat es schon zu Dinosaurier Zeiten gegeben, als die Erde noch aus einem grossen Kontinent bestand. Sie geben Rueckschluesse wir die Vegetation damals ausgesehen haben muss. Die heutigen Baeume sind meist mit Moos bedeckt.

Ansonsten liefen wir durch dicht bewachsenen Regenwald...

natuerlich vorbei an Wasserfaellen...

mit teilweise seltsamen Gestalten

und manchmal direkt an steilen Klippen von denen wir den tollen Ausblick auf die Taeler geniessen konnten


2 Naechte haben wir in den Nationalparks verbracht. Beide Uebernachtungsplaetze waren mitten im Wald, kilometer weit weg von jeglicher Zivilisation, mit Plumsklo, ohne Wasser und nur ueber eine Schotterpiste zu erreichen. Untypischerweise, aber zu unserem Glueck war es erlaubt ein Lagerfeuer zu machen.Da konnte ich natuerlich nicht wiederstehen und machte mich gleich ans Holz hacken.


Das Feuer konnten wir auch gut gebrauchen, denn es war richtig kalt. Eine Nacht hatten wir auf ca. 1600 m unter 10 Grad (fuer uns Sonnenverwoehnten ein mittlerer Schock)

Nach der naechtlichen Kaelte war die Freude auf den naechsten Strand umso groesser. Unser naechster Stopp war Nambucca Heads...


Mal wieder ein herrlicher Strand an dem wir uns erstmal im kuehlen Nass erfrischten und den Schweiss der Wanderungen an der Stranddusche abschrubbtenWir hatten hier erneut Gesellschaft von den „Lorikeets“ einer Papageiart. Man findet sie fast ueberall in den Nadelbaeumen.



Weiter ging es ueber Port Maquarie, ein sehr netter und gemuetlicher Ferienort. Wir sahen uns dort den Sonnenuntergang an. Es war ein richtiges Spektakel, ueberall wimmelte es von Fledermaeusen, die sich von hier aus auf den Weg nach Norden gemacht haben. Das ganze dauerte fast eine viertel Stunde und der ganze Himmel war voll von Fledermaeusen. Es war fast wie in einem Horrorfilm.

...ich hoffe man sieht es auch auf dem Foto
Letzter Zwischenstopp vor Sydney war die Stadt Newcastle. Ein Industriestadt ohne besonderes Flair. Wir verbrachten den Nachmittag am Strand und wollten gegen den Abend noch ein bisschen durch die Innenstadt streifen. Doch diese existiert eigentlich nicht. Es gibt keine richtige Fussgaengerzone, keine netten Parks oder Cafes, und alles ist sehr ungepflegt. Um 17 Uhr ist alles total ausgestorben obwohl die Stadt mit fast 150.000 Einwohner eine der groesseren in New South Wales ist.
Etwas enttaeuscht ging es also schnell weiter nach Sydney wo wir am Freitag 14.Maerz ankamen.

Auf unserem Weg von Brisbane nach Sydney kamen wir uebrigens auch an ein paar ganz bekannten Supermaerkten vorbei.

Er sieht aussen und innen natuerlich genau gleich aus wie bei uns, teilweise sogar mit den gleichen Produkten. Es ist auch erstaunlich, dass sich ALDI auch entlang der ganzen Kueste breit gemacht hat. In fast jeder groesseren Stadt wird man fuendig.