27. November 2007

Von Christchurch zurueck nach Wellington

Am Sonntag den 18.11. sind wir in Christchurch angekommen. 2 Tage haben wir uns die Stadt angeschaut und sind dann Richtung Norden ueber Kaikoura und Blenheim nach Picton gefahren, wo wir am Donnerstag 22.11. die Faehre zurueck nach Wellington nahmen. (ca. 500km)

Christchurch

Christchurch ist mit 300000 Einwohner die 3. groesste Stadt Neuseelands und die Hauptstadt der Suedinsel. Der Mittelpunkt der Stadt ist eine Kathedrale entsprechend des Stadtnamens.


Darum herum ist die Fussgaengerzone mit vielen Geschaeften und Restaurants. Der englische Ursprung ist hier noch deutlich zu spueren. Es gibt viele historische Gebaeude im viktorianischen Stil. Man hat den Eindruck, die Stadt hat wirklich eine Geschichte und bietet kulturell einiges. Es gibt drei Stadtwalks vorbei an den wichtigsten Gebaeuden und Sehenswuerdigkeiten, die wir alle abgelaufen sind.

Unter anderem kamen wir dabei am botanischen Garten mit der James Cook- (der die Geschichte Neuseelands massgeblich gepraegt hat und bei jeder Gelegenheit erwaehnt wird)Statue vorbei...


...und am beruehmten Christchurch Jungen College. Das Schulgelaende ist echt der Hammer. Richtig stilvoll dazu ist die Schuluniform der Jungs. Sie tragen alle ein Nadelstreifenjacket mit weissem Hemd und Krawatte.


Nach den Walks goehnten wir uns einen leckeren Kaffee bzw. Schoki in der Sonne und beobachteten das Treiben auf dem Cathedral Square. Witzigerweise gibt es hier nun auch Becher mit Wintermotiv. Fuer uns voellig unverstaendlich warum man in einem Land im Sommer Trinkbecher mit Schneelandschaft verkauft!!!! Aber auch in Neuseeland wird Weihnachten mit Schnee in Verbindung gebracht und darum rieselt auch hier leise der Schnee!


Abends machten wir noch einen kleinen Abstecher in den Vorort Lyttelton mit Hafen und fanden eine genialen Schlafplatz hoch oben ueber den Daechern von Christchurch. Wir hatten auf den einen Seite den Blick ueber die Stadt und auf der anderen Seite den Hafen (siehe Bild).


Insgesamt fanden wir Christchurch eine echt ansprechende Stadt mit einem super Flaire, vielen tollen Geschaeften und Restaurants. Auch die Lage der Stadt ist genial. Man hat sowohl Strand und Meer, ist aber auch im Winter schnell in den Bergen und kann Skifahren.


Kaikoura
In Kaikoura wartete unser letztes grosses Highlight auf der Suedinsel. An der Kueste direkt vor der Stadt faellt der Meeresboden nach etwa 1km bis zu 1,6 km ab und bildet einen unterwasserliegenden Canyon. Ausserdem ist das Wasser hier sehr naehrstoffreich, da im Canyon tropische und antarktische Meeresstroemungen aufeinandertreffen. Dieser bietet besonders fuer grosse Lebewesen ein idialer Lebensraum. Neben den 3 permanet hier lebenden maennlichen Spermwale (16m, groesstes Lebewesen mit Zaehnen, die sind dann auch schon mal 1-2 m gross), den Maedels ist es in diesem Gewaesser zu kalt, kommen auch immer wieder andere Wale vorbei, z.B. Blauwale und Killerwale. Die Wale kann man im Rahmen einer gefuehrte Whale Watching Tour beobachten, eine sehr professionel aufgezogenes Unternehmen. Mit einem kleinen Boot ging es hinaus aufs Meer. Waehrend der Fahrt bekamen wir viele Informationen ueber die Wale und ihre Lebensweise. Wir hatten das Glueck alle drei Spermwale zu sehen. Sehr beeindruckend, jedoch kann man aufgrund der Entfernung die ganze Groesse der Tiere (sie waren so gross wie unser Boot) nicht richtig realisieren. Auf dem Bild kann man gerade mal die vordere Haelfte des Wales sehen.



Beim Abtauchen zeigte der Wal uns obligatorisch seine Schwanzflosse. Und damit ist der Wal fuer ca. 1 Stunde weg, da die Tiere in der Regel so lange tauchen.


Nach diesem einmaligen Erlebnis fuhren wir mit dem Boot an der Kueste weiter bis wir zu einer riesigen Gruppe Delfinen kamen. Hier leben die Dusky Delfine. Sie sind kleiner wie die Bottlenose- Delfine, mit denen wir geschwommen sind, aber viel aktiver. Es war echt wahnsinnig. Ueberall um uns herum wimmelte es von quicklebendigen Delfinen, ....

....die staendig am Springen waren.

Es hat super viel Spass gemacht, die Tiere beim Schwimmen zu beobachten. Die Tour war wirklich noch einmal ein Hoehepunkt und total interessant.

Bei unsere Weiterfahrt entlang der Kueste von Kaikoura nach Blenheim kamen wir an der groessten Pelzrobbenkolonie Neuseelands vorbei. In einem Abschnitt von 4 km konnte man die Robben auf den Steinen liegen sehen. Im Gegensatz zu den bisher gesehen Robben, waren diese hier sehr aktiv.

An der White Bay (siehe Bild unten) bei Blenheim verbrachten wir unsere letzte Nacht auf der Suedinsel und damit auch die letzte Nacht in unserm Auto. Beide hatten wir etwas Abschiedsschmerz. Die Zeit im Sueden war super toll. Wir haetten nie erwartet so gutes, warmes Wetter zu haben und die Landschaft ist unvorstellbar beeindruckend.


Nun traten wir am Donnerstag, den 22.11. 07 unsere letzte Fahrt an. Von Blenheim ging es ueber Picton mit der Faehre nach Wellington zu unsere Freundin Stephi. Ein paar Tage Entspannung tun uns nach dem vielen Erlebten ganz gut. Irgendwann muessen wir die ganzen Eindruecke auch verarbeiten...

Da wir das Wochenende in Wellington verbrachten, nutzten wir die Gelegenheit, dass Nachtleben auszukosten. Nach fast 3 Monaten Reisen konnten wir uns auch das erste Mal seit langem wieder einmal "in Schale schmeissen" und uns richtig "aufbrezeln"....

.... mehr gab der Reisekoffer nicht her und bei Thomas' Haare ist auch nichts mehr zu retten!!

Wir zogen durch mehrere Kneipen und Diskotheken. Alles konzentriert sich auf ein paar Strassen, in denen es fuer jeden Geschmack etwas gibt. Wellington zeigt sich nachts von einem ganz neuen Seite. Wir hatten jede Menge Spass.
Nachts um 4 Uhr ging die Party zu Hause weiter.
Roxette lebt..... Alex und David in Aktion...

Abstecher zum Mount Cook

Gut gestaerkt fuhren wir am Freitag den 16.11. von Dunedin Richtung Christchurch. Zuerst ging es an der Kueste entlang ueber Moeraki und Oamaru. Von hier aus haben noch einen kleinen Abstecher zum Mount Cook (der hoechste Berg Neuseelands, 3764m) im Landesinneren gemacht. Zurueck an der Ostkueste ging es direkt nach Christchurch.
(3 Tage, 700 km)


Erster Stopp waren die "Moeraki Boulders". Eine Ansammlung von kugelrunden Felsen entlang der Kueste bei Moeraki. Die mysterioesen Felsen haben einen Durchmesser von bis zu 2 m. In der Mitte sind sie hohl, und ihre Oberflaeche sieht aus wie mit Adern durchzogen...faszinierend wie so etwas entstehen kann...






Anschliessend machten wir in Oamaru Halt um Ausschau nach Pinguinen zu halten.


Die Stadt hat einen viktorianischen Ursprung und besitzt heute noch etliche historische Gebaeude. An diesem Wochenende war gerade das Stadtfest, das heisst, alle Einwohner liefen in viktorianischen Kleidern aus der Gruendungszeit (ca. 1874) der Stadt herum, ausserdem fand ein Radrennen auf Hochraeder statt. So konnten wir gut die Zeit vertreiben bis wir uns abends auf die Lauer machten um Pinguine zu beobachten. Die Pinguine sind tagsueber im Meer auf Nahrungssuche und kommen erst abends an Land, unter anderem um ihre Jungen zu fuettern.


In Oamaru gibt es zwei Pinguinarten. Zuerst haben wir die seltenen Gelbaugenpinguine beobachtet (diese haben wir bereits im Milford Sound sehen koennen) . Diese kommen ca. 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang an Land (ca. 18.00 bis 18.30 Uhr). An dem Strand gibt es nur 12 bruetende Paare. So waren wir total happy als wir am Anfang das Glueck hatten und von weitem die Pinguine an Land watscheln sahen. Zum Schutz der Pinguine, die auessert leicht erschreckt und verscheucht werden koennen, darf man sie nur von einer Plattform aus beobachten.


Kurz bevor wir gehen wollten, hoerten wir es vor uns rascheln und voellig ueberrascht tauchten zwei Pinguine direkt vor uns auf. Ihr Nest lag direkt unter der Plattform, so dass sie vor unserer Nase zu ihrem Nest gingen. Total suess... und lustig wie sie sich fortbewegen...



Die Fluegel/Arme breiten sie uebrigens aus um sich zu kuehlen, da sie voellig ueberhitzt aus dem Wasser kommen. (Auch fuer sie ist Schwimmen anstrengend).


Anschliessend ging es weiter zur zweiten Pinguinkolonie, den Zwergpinguinen oder auch "Blue Penguins". Diese sind die einzigen nachtaktiven Pinguine und kommen daher erst nach Einbruch der Dunkelheit an Land. Die Beobachtung ist nur im Rahmen einer gefuehrte Tour moeglich. Zuerst bekamen wir ein paar Infos ueber ihre Lebensweise und durften auch in ein paar Nester schauen. Spaeter nahmen wir alle auf einer Tribuene Platz und warteten bis sie an Land kamen. Erst sahen wir ein paar einzelne, dann kamen sie aber in Gruppen von bis zu 90 Stueck. Wahnsinn... wenn so viele kleine Pinuine (30 cm gross, 1 kg schwer) vor einem durchwatscheln. Gleichzeitig sahen wir auch die Jungen aus den Nester kommen, um nach Fressen zu schreien. Es war richtig was los, denn in der Kolonie leben bis zu 400 Pinguine, von denen wir an dem Abend ca. 220 an Land kommen sahen. Die Pinguine teilen sich das Gelaende mit ein paar Hasen. Das heisst zwischen den Pinguinen huepften auch munter Hasen herum. Fuer uns Europaer ein voellig bizarrer Anblick. Auf dem Weg zum Parkplatz wusselten die Pinguien dann sogar um uns herum, es wimmelte ueberall von ihnen. Manchne liefen sogar auf der Strasse herum um zu ihren Nester zu gelangen. Damit hat das Verkehrsschild "Achtung Pinguine" auch Sinn gemacht. Wir hielten es zu Beginn eher fuer einen Scherz...


Leider durften wir auf dem Gelaende keine Fotos machen, um die Pinguine mit dem Blitzlicht nicht zu erschrecken. Eines konnte ich jedoch machen... (die Proportionen stimmen leider nicht ganz)





Am naechsten Morgen ging es dann direkt ins Landesinnere, in die Neuseelaendischen Alpen mit dem Ziel: Mount Cook. Auf dem Weg machten wir Halt bei dem Waitaki Wasserkraftwerk, das derzeit ein Fuenftel des Neuseelaendischen Strombedarfs deckt. Insgesamt gibt es an dem Fluss 12 Kraftwerke, von denen das untere das groesste ist. Ein riesiger Staudamm (Benmore Dam) mit einer Laenge von knapp 900 m und einer Hoehe von 100 m.


Je weiter wir in die Alpenregion vorgedrungen sind desto karger wurde die Landschaft. Es gab keine Baeume mehr, nur noch ausgedortes Gras. Auch die Schafe wurden weniger, die Hoehe der Berge nahm zu und somit auch der Schnee darauf. Eigentlich wuerde man erwarten, dass man bergauf faehrt, nicht aber in Neuseeland. Man hat das Gefuehl, dass alles eben ist und die Neuseelaendischen Alpen ein riesiger, steil aufragender Bergkam darstellt. Somit waren wir auch etwas ueberrascht als wir plotzlich von weitem einen wahnsinnig hohen Berg sahen, der uns von etlichen Bilder bekannt vorkam... er war es auch, Mount Cook... Wir hatten auch mal wieder Glueck mit dem Wetter. Es war wolkenlos, wir hatten sogar freie, perfekte Sicht auf den Gipfel (was eher selten vorkommt).



Am Fusse der Bergkette, auf dem Weg zum Mt. Cook lag ausserdem der Lake Pukaki. Ein Gletschersee mit leuchtendem tuerkisblauen Wasser.... beeindruckend... es erinnerte uns eher an Suedsee, Strand, Baden... aber das Wasser hatte nur ein paar Grad...


Am Berg angekommen, unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Hooker Gletscher. Leider sieht man vom Gletscher wenig, da er mit Geroell bedeckt ist.


Ausserdem konnten wir von hier aus auch wunderbar den Mt. Cook sehen.


Bei der Wanderung haben wir immer wieder kleine und groessere Schneelawinen gesehen. Langsam wird es auch hier Sommer, was man an unseren Kleidern auch sieht (im Tal hatte es ca. 25 Grad)
Abends sahen wir uns noch kurz den groessten Gletscher des Landes an (bis 600m dick, bis 3 km Durchmesser, bewegt sich bis zu 20 cm pro Tag). Auch bei diesem Gletscher musste man erst einmal suchen bis man ihn sah, da auch der Tasman Gletscher mit einer 1-2 Meter dicken Geroellschicht bedeckt ist.


Am naechsten Morgen fuhren wir auch schon wieder weiter vorbei am Lake Tekapo und entlang der beeindruckenden Bergkette (22 Berge ueber 3000m) zurueck an die Kueste nach Christchurch.

15. November 2007

Southern Scenic Route: Von Te Anau nach Dunedin

Nachdem wir uns von unserem Walk erholt haben und nun auch genug in den Bergen herumgetobt sind, fuhren wir am Montag, 12.11. in 2 Tagen von Te Anau ueber Invercargill und die Catlins nach Dunedin. Diese 550km werden als "Southern Scenic Route" angepriessen.


Der erste Teil bis nach Invercargill bietet eigentlich nichts und ist relativ oede. Invercargill selbst ist nicht besonders sehenswert, fuer Alex eher die Stadt des Todes. In der Stadt und Umgebung werden jaehrlich ca. 7 Millionen Schafe/Rinder zu Fleisch verarbeitet. Unvorstellbar diese Zahlen... Wobei man jetzt auch weiss, was mit den ganzen Schafe die man hier sieht passiert. Die Schafe auf den Weiden hatten alle eine Markierung auf dem Ruecken, wenn das mal nicht ueber Leben und Tod entscheidet....

Weiter ging es dann zu der Catlins Coast (ein Kuestenabschnitt zwischen Invercargill und Dunedin). Es war eine sehr einsame Fahrt durch fast menschenleeres Gebiet mit unendlichen Weideflaechen, vielen Schafen, urspruenglichem Wald, steile Klippen, verlassenenen Sandstraenden, Felsbuchten und offenen Hoehlen. Hier hatten wir mal seit langem wieder Regen und kuehlere Temperaturen. Ausserdem pfiff uns der heftige Wind so richtig um die Ohren. Das ganze ist aber normal fuer diese Gegend. Dies kann man an den lustig aussehenden Baeumen sehen, die mit den Wind gewachsen sind.
Erster Stopp und gleichzeitig unser Uebernachtungsplatz war der Slope Point, der suedlichste Punkt der Suedinsel Neuseelands. Von hier ist es naeher zum Suedpol als zum Aequator. Ausser der typischen steilen Klippe mit Leuchtturm nichts besonderes.

Zweiter Stopp waren die McLean Falls. Ganz netter Wasserfall...

Anschliessend, gab es Lunch an der Tautuka Bay....

Danach mal wieder ein Wasserfall (Purakaunui Falls) ....

...und dann unser Highlight des Tages.... die seltenen Neuseelaendischen Seeloewen. Die Tiere sind ueberhaupt nicht Menschenscheu, man kann dadurch ganz nahe an sie heran kommen. Die "Eltern" lagen faul im Sand und doesten, die Jungs/Maedels tollten am Strand und im Wasser herum. Total faszinierend die Tiere zu beobachten. Genial war auch, als sie angefangen haben auf den Wellen zu surfen und sich wie Kinder gegen die herankommenden Wellen zu stellen. Ansonsten haben sie sich im Sand geaalt und miteinander gespielt (oder so was aehnliches).
Die faulen Alten...

...und hier die aktiven Jungen


Letzter Halt in den Catlins war der Nugget Point. Ein steiler, windumtosender Felsvorsprung 133 m ueber dem Meer. Die zerklueffteten Felsen im Meer nennt man hier Nuggets. Rund um den Felsen versammeln sich Robben und Pinguine.


Dunedin:
Dunedin hat ca. 115.000 Einwohner und hat deutlich schottischen Ursprung, was man an einigen historischen (ca 150-200 Jahre alte) Gebaeuden sehen kann.
Hier zum Beispiel der Bahnhof...

Es gibt hier auch viele Studenten, was der Stadt eine lebendiges und ansprechendes Flair verleiht. Es gibt viele Kneipen, Bars und erstaunlich viele gute Kleidergeschaefte. Ausserdem gibt es hier laut Guiness Buch der Rekorde die steilste Strasse der Welt (1:2,86 m Gefaelle an der steilsten Stelle).


Unser Highlight war aber eindeutig die Besichtigung der Schokoladenfabrik Cadbury und die Tour durch die Brauerei Speights.

Mittags haben wir uns zuerst die Schokofabrik angesehen und uns mit Schokolade den Bauch voll geschlagen. Man bekam bei der Fuehrung durch die Produktionshalle (es wurden gerade Ostereier hergestellt), das Lager und die Verwaltungsraeume einen guten Eindruck der Herstellung und erstaunlich viele Kostproben. Ueberall dueftete es herrlich nach Schokolade... das waere ein netter Arbeitgeber.....


Mit guter Schokoladengrundlage ging es abends dann zur Brauerei. Eine uralter Brauerei, die eigentlich mehr aussieht wie ein Museum. Als wir dort waren (abends um 19 Uhr) war natuerlich auch kein Mensch mehr bei der Arbeit, alles war ruhig. die Ruhe taeuscht. Es wird hier wirklich noch Bier gebraut und zwar auf ganz besondere Art und Weise, die es nur noch recht selten gibt. Die Rohmaterialien werden zum obersten Stock des Gebaeudes gebracht und unten im ersten Stock kommt das fertige Bier heraus (gravity-fed Brewery). Es wird nicht ununterbrochen Bier gebraut, wie bei uns, sondern einen ganzer Prozess mit einer Biersorte wird komplett abgeschlossen, erst dann kommt die naechste Biersorte. Es gibt in der Brauerei auch nur noch 2 oder 3 aktive Kessel. Montags wird alles vorbereitet, Dienstag bis Donnerstag wird gebraut (natuerlich nur von morgens mit frueher Nachmittag) und Freitag erfolgt der letzte Feinschliff inkl Reinigung. Diese Woche war die Sorte "Pilsener" dran. Diese Sorte wird wie in Deutschland gebraut, ebenfalls ohne Zucker. Von dem deutschen Reinheitsgebot hat man ansonsten nicht wirklich was gehoert. Beim Brauen der anderen Sorten wird Zucker verwendet, unvorstellbar in Deutschland. Dafuer importieren einige kleinere Brauereien Neuseelaendischen Hopfen. Ich habe immer gedacht, dass in Deutschland genug Hopfen angebaut wird.
Es gibt auch ein "Frauenbier" mit Aprikosengeschmack. Das war erstaunlich lecker. Es gab auch ein Bier, das mit "chocolate malt" gebraut wird. Leider war dies aber richtig bitter, wir konnten es nicht trinken.

...rechts neben den Kessel, das war unser Guide...


...und am Ende durften wir 6 verschiedene Sorten innerhalb 20 Minuten probieren (so viel wir wollten und konnten)


zuletzt noch ein Abschlussfoto von uns beiden.



Falls ihr denkt, das waren schon alle Eintraege, dann habt ihr euch getaeuscht. Wir waren heute fleissig und haben 3 neue Eintraege fuer euch, also immer weiter nach unten scrollen und lesen...
In der Zwischenzeit machen wir uns auf den Weg in Richtung Norden ueber den Mount Cook, Christchurch und Kaikoura zurueck nach Wellington. Wir wollen dort in ca. 1 Woche ankommen.

Fjoerdland - zu Fuss

Juhu...es geht doch noch...


Nachdem wir vom Milford Sound nach Te Anau zurueckgekommen sind, haben wir im Visitor Center erfahren, dass der Kepler Track, einer der NZ Great Walks, nun geoeffnet ist. Sie sind mit dem Hubschrauber auf den Berg geflogen und haben einen Weg durch die Schneeschicht geschlagen. Vor knapp einer Woche haben wir ja noch danach gefragt, da alle Great Walks wegen Schneefall geschlossen waren, haben wir dann ja den Caples/Greenstone Track gemacht (siehe letzter Eintrag). Wir wollten eigentlich gleich wieder weiterfahren, doch diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen. Also haben wir noch schnell eingekauft und dann ging es los zu den knapp 50 km, mit insgesamt knapp 1300 m Auf- und Abstieg (3 Tage, 2 Naechte). Zu Beginn hatten wir noch etwas bedenken, ob wir gut genug ausgeruestet sind. Vor allem wegen unsere Schuhe. Wir haben ja unsere Bergschuhe in Deutschland gelassen und nun sollen wir auf den Gipfel stuermen und im Schnee herumstapfen. Und bei der letzten Tour bekamen wir ja auch schon nasse Fuesse. Aber unsere Sorgen war schnell ausgeraeumt. Da die Great Walks eine grosse Touristenattraktion sind, waren die Wege diesmal perfekt gebahnt, ohne groessere Unebenheiten und es gab keine Fluesse zu durchqueren. Auch die Huetten waren schon fast luxorioes, mit Licht, Gaskocher und richtiger Klospuelung... aber laufen mussten wir trotzdem noch selbst.

Dieser Berg war das Objekt unser Begierde. Man kann schon den schneebedeckten Gipfel sehen...


Wir waren puenktlich morgens um 9 Uhr Start klar...


unser original englisches Taxi auch, das uns zum Beginn des Tracks bracht (Service unseres Campingplatzes)....


Am ersten Tag ging es erst relativ entspannt 1 Stunde entlang des Lake Te Anau, bevor wir 800m hoch zu unserer ersten (bisher besten) Huette stiegen, direkt unter Mt. Luxmoore und ueberhalb von Te Anau mit dem gleichnamigen See. Vor dem Anstieg hatten wir mit dem vollen Rucksack etwas Respekt. Jedoch waren wir erstaunlich schnell und ohne Probleme oben. So hatten wir genuegend Zeit uns in die Sonne zu legen. (Das Resultat der Hoehensonne koennt ihr im Gesicht von Alex am 2.Tag gut sehen).

Strand am Lake Te Anau. Leider war es zum Baden etwas zu kalt.


Das war unsere Huette...


und das die Aussicht aus der Kueche


Abenddaemmerung in den Bergen...


Das Resultat eines Nachmittags in der Hoehensonne sah man am naechsten Morgen. Schaut genau auf die "Brille" von Alex, ach so sie hatte ja gerade keine mehr auf....




Am 2. Tag ging es zuerst auf den Mount Luxmoore (1471m) hoch, anschliessend bis zur Mittagspause auf dem Bergkamm entlang und dann wieder 900 Hoehenmeter ins Tal hinunter zu naechsten Huette.
Eigentlich wollten wir bei der Gipfelbesteigung (10 minuetiger Abstecher) unseren Rucksack an der Abzweigung lassen. Jedoch warteten hier schon unsere Freunde...die Familie Kea. Das sind ganz schoen clevere Bergpapageien, die immer auf der Suche nach Fressen und bekannt dafuer sind, dass sie dieses gerne in Rucksaecken suchen. Angeblich koennen sie Reisverschluesse oeffnen, ansonsten nagen sie alles kaputt, was ihnen in die "Finger" kommt. So mussten wir halt die Rucksaecke auch mit nach oben schleppen...


...macht aber nichts, wir wurden mit eine super Aussicht belohnt. Als wir oben ankamen haben sich auch die letzten Wolken verzogen...



Nach dem anstrengenden Aufstieg zum Gipfel ging es am Bergkamm entlang. Wir hatten grandiose Aussicht ins Fjoerdland und ins Landesinnere. Man konnte die Gebirgszuege richtig klar sehen (was aufgrund tiefhaengender Wolken eine Seltenheit ist). Leider ging es auch hier immer wieder hoch und runter...


unser Weg ging entlang dieses vorderen Kammes....


die Gelegenheit fuer eine kleine Schneeballschlacht hatten wir natuerlich auch...


Am 3. Tag ging es entspannt auf ebenen Wegen zurueck nach Te Anau. Wir liefen entlang des Waiau Rivers...


...durch farnbewachsenen Waelder...

und vorbei am einsamen und idyllischen Lake Manapouri.

Die 3 Tage haben uns beiden super gefallen. Wir hatten mal wieder, trotz schlechter Wetterprognose, hatten wir an allen 3 Tagen perfekten Sonnenschein. Der Rundweg war sehr vielseitig. Alpines Hochland mit Schnee, Buschland und Seen. Besonders toll war, dass wir sowohl am ersten, als auch fast den gesamten zweiten Tag oberhalb der Baumgrenze liefen und damit grandiose Ausblicke auf die gesamte Umgebung hatten. Die 3 Tage waren zwar anstrengender als beim letzten Mal, aber trotzdem gut zu bewaeltigen.

Einmal im Jahr treffen sich hier uebrigens ca. 400 Verrueckte, die den ganzen Track (62 km) an einem Tag laufen bzw. rennen. Der Streckenrekord liegt bei 4 Stunden 40 Minuten....unglaublich...


P.S. Sorry, dass wir immer von dem guten Wetter berichten muessen, aber auch bei uns wird es bestimmt mal wieder regnen...irgendwann :-)