12. Juli 2009

Die Eroberung Russlands.....

Nach all den Problemen im Vorfeld haben wir am 03. Juli endlich Russland gestuermt. Wir tauschten unseren Zug gegen schweres Geschuetz ein, wie man hier sieht...

Nach schweren Kaempfen konnten wir die feindliche Uebernahme der russischen Polizei verzeichnen...

Ok, nun wieder ernst...

Hier unser erster Schritt auf russischem Boden...

Der Grenzuebergang von der Mongolei nach Russland war erstaunlich reibungslos.Er dauert „nur“ 8 Stunden in denen wir gelangweilt in unserem Abteil warten mussten. Fuer Abwechslung und Highlight des Tages sorgte Alex....Fast waehrend der gesamten Zeit war die Toilette geschlossen. Wir konnten zwischendrin (wenn gerade keine Kontrollen waren) in der Station pinkeln....Doch nachdem Alex morgens eine grosse Tasse Tee trank (was in dem Fall besonders clever war) musste sie waehrend den Pass-/Zollkontrollen dringend aufs Klo. Der Schaffner wollte sie nur gegen entsprechende Bezahlung aussteigen lassen. Trotzig wie Alex nun mal sein kann, lehnte sie dankend ab. Nachdem bei den Kontrollen kein Ende in Sicht war und Alex nun mal nicht horende Summen zahlen wollte, fand sie eine Loesung ihres nicht nachlassenden Problems....eine leere Wasserflasche...

Wir kruemmten uns vor Lachen als Alex mit der leeren Flasche im hintersten Eck des Zugabteils verschwand und im wahrsten Sinne des Wortes mit der vollen Flasche zurueckkam. Sie konnte es dabei nicht einmal aus dem Fenster schmeisen, da der Zug von Polizisten kontrolliert wurden. Loesung: Deckel drauf und in die Ecke stellen. Als wir wieder den Zug verlassen durften, schmiess sie die Flaschen weg. Gluecklicherweise hat sonst niemand was mitbekommen...

Ansonsten verbrachten wir den Tag im Zug mit Spielen, Lesen, aus dem Fenster schauen und mit Zugnachbarn quatschen..... und dann war es endlich soweit...Russland wir kommen. Unserm erster Stopp in Russland war in Sibirien in der Stadt Ulan Ude. Die Stadt besitzt 380.000 Einwohner und wurde 1775 als Zwischenstopp auf der Handelsroute zwischen China und Europa gegruendet. Durch die Naehe zur Mongolei, verbindet die Stadt sowohl die mongolische als auch russische Kultur. Fuer uns ein langsamer Uebergang von einer zur anderen Kultur...
Als wir im Hotel ankamen war jedoch sofort klar...wir sind in Russland....

Unser Hotelzimmer.... wie zu Omis Zeiten...

Der Blick aus dem Fenster...ist das nicht einladend


unser schickes Taxi, mit besonderer Innendeko


Bereits als wir die russische Grenze passiert haben, sind uns sofort die markanten Haeuser aufgefallen. Nachdem man in der Mongolei die typischen Nomaden-Zelte ueberall sieht, findet man in Russland neben den tristen Plattenbauten (wie unser Hotel) nun vor allem die markanten, teils bunt bemalten Holzhaeuser. In Ulan-Ude selbst bestehen noch ganze Stadtteile aus diesen alten Holzhaeuser. Viele davon haben heute immernoch ein kleines Plumsklo im Garten stehen...
Hier ein paar Eindruecke aus der Innenstadt von Ulan-Ude..



...noch Fragen....das Bild fand ich einfach genial...


die Autos sind nicht immer die neuesten...


Neben den alten Holzhaeusern findet man auch gut erhaltene und herausgeputzte Gebaeude, wie hier




Wie bereits erwaehnt, spiegelt sich in Ulan-Ude eine Mischung aus verschiedenen Kulturen, was auch in der Religion zeigt. Zum einen die russisch-orthodoxe Kirche...

...und zum anderen der bereits bekannte Buddhismus, wie hier


Ulan-Ude ist aber auch aus einem Grunde fast weltberuehmt. Die Statue mit dem weltgroessten Kopf von Lenin .... beeindruckend

Da wir an einem Samstag dort waren, wurden wir Zeugen und unfreiwillige Teilnehmer einer russischen Hochzeitstradition. Es ist Brauch ein Hochzeitsfoto an den oertlichen Sehenswuerdigkeiten zu machen, in Ulan Ude folglich dem dem Kopf von Lenin. Fuer etliche Hochzeitsgaeste waren wir die Attraktion. Einige stuermten auf uns zu und schossen Fotos von uns...unser erster Eindruck von den Russen.....sie sind irre...
Uebrigens liegt in Russland das typische Heiratsalter bei knapp ueber 20 Jahren. Grund:
In Russland gilt immernoch die Regel, „erst heiraten, dann zusammenziehen“. Ausserdem muessen sie meistens so frueh heiraten, da die Braut Schwanger ist. Mit der Verhuetung nimmt man es hier nicht so genau...

Eine weitere Tradition die wir bereits in der Mongolei gefunden haben, sind diese schicken Waegen, die an fast jeder Strassenecke stehen und einen traditionelles Getraenk aus dem Fass verkaufen. Es wird aus Brot hergestellt und erinnert ein wenig an unser Karamalz.....


Nach der schrecklichen Stadt Ulaanbaatar in der Mongolei und den chaotischen Staedten in China war Ulan Ude nun die erste ordentliche und gepflegte Stadt. Man sieht deutlich dass wir uns immer mehr der europaeischen Kultur naehern.

Unser erster Tag in Russland waere nicht perfekt, wenn man ihn nicht mit einem weiteren traditionellen Getraenk abschliessen wuerde...dem VODKA....und die Vorurteile stimmen....Vodka ist sau billig und einfach jeder trinkt ihn.... Da wir am Abend bereits wieder zum Zug mussten, wollten wir eigentlich nur ein Glaesschen probieren. Die Bedieung lachte bei der Bestellung nur, denn in Russland wird Vodka nicht in Schnapsglaeser verkauft sondern ausschliesslich in Flaschen. Also kauften wir eine kleine.....und aus einer wurde eine zweite....Zum Glueck hatten wir unseren trinkfesten russischen Guide dabei der uns trotz wackeliger Beine sicher zum Bahnhof brachte....


Und wieder heisst es....auf in ein neues Abenteuer, eine neue Stadt wartet....

Keine Kommentare: