28. Juni 2009

Singapore – Asien fuer Weicheier

So...endlich ist es soweit....wir haben mittlerweile die "freiheitliche" Republik China verlassen und haben somit wieder Zugriff auf unseren Blog...

Unser erster Zwischenstopp auf dem Weg in Richtung Heimat war Singapore. Wir verbrachten dort nur einen ganzen Tag. Nicht wirklich lange, aber besser als nur ein paar Stunden auf dem Flughafen auf den Anschlussflug zu warten.
Wir kamen spaet abends/nachts an und waren erstmal von der Hitze so erschlagen. Es hatte abends um 23 Uhr immernoch schwuele 30 Grad. Am naechsten Morgen standen wir dann recht frueh auf der Matte um Singapore zu erkunden. Die Stadt (4,8 Mio Einwohner) ist sehr modern, aeusserst sauber, gepflegt sowie durch und durch organisiert. Es erinnert zu Beginn erst einmal wenig an eine asiatische Stadt. Da englisch, neben 3 weiteren, zur offiziellen Amtssprache des Landes gehoert, ist alles in englisch ausgezeichnet und auch die Menschen sprechen alle Englisch. Der Baustil ist ebenfalls sehr gepraegt von ihrer kolonialen Vergangenheit, kleine zwei-/dreistoeckiger Haeuser. Selbst der Stadtkern, in dem vergleichsweise wenige Hochhaeuser stehen, ist nicht so dicht gepackt, die Strassen sind meist recht breit und oft auch von riesigen Baumalleen gesaeumt.
Sobald man mit der U-Bahn ein paar Stationen aus dem Stadtkern hinausfaehrt fuehlt man sich eher wie in einer Kleinstadt und nicht einer Grossstadtmetropole. Genau da hatten wir auch unser Hostel. Wir haetten auch manchmal in Australien sein koennen, lediglich die Menschen (77% Chinesen, 13% Malayen, 8% Inder,...) erinnern einem daran, dass man in Asien ist.
Zuerst schauten wir uns in den beiden aelteren, noch recht urspruenglichen Vierteln „Little India“ und „Chinatown“ um. Hier gibt es noch ein paar kleine enge Gassen, in denen die Einheimischen von Obst ueber Klamotten, Autoreifen, Elektrosachen und sonstigem Krust alles verkaufen. Dazwischen gibt es immer wieder ein paar Tempel und so genannte Hawker Centre. Das sind Ansammlungen von kleinen Imbissbuden die fuer kleines Geld, super leckeres Essen servieren. Auch hier ist alles in englisch ausgeschildert, es sieht recht zivilisiert aus und man erkennt sogar was man isst. Es ist also ueberhaupt kein Problem sich zurecht zu finden, anders als in manch chinesischer Stadt. Nachdem wir den ganzen Morgen in den „historischen“ Stadtteilen verbracht haben, fuhren wir am Nachmittag in einer ganz andere Welt. Als wir von der U-Bahn wieder das Tageslicht erblickten, waren wir von unzaehligen riesigen Shopping-Malls umgeben. Ueberall blitzte die Glasfassade, es flackerten teils riesige Bildschirme und Massen von Menschen draengten sich bei fast unertraeglicher Schwuele in die klimatisierten Gebaeude. Wir tummelten uns ein paar Stunden im Shopping-wahnsinn und gaben dann wieder der kulinarischen Versuchung nach. Denn neben Shoppen steht Singapore auch fuer ausgezeichnetes Essen. Dies koennen wir auf jedenfall bestaetigen. Wobei wir beim Thema Shoppen etwas enttaeuscht waren, dass sich die Preise nicht erheblich von denen in Australien unterschieden...

Obwohl die Zeit zu kurz waren haben wir dennoch einen recht guten Eindruck von Singapore bekommen. Ausser shoppen, essen und sich ein paar Stadtviertel anzuschauen gibt es sonst recht wenig zu tun. Nichts desto trotz ist die Stadt recht interessant. Sie ist eigentlich so unasiatisch wie man in Asien eigentlich nur sein kann. Eine Finanz-/ Geschaeftsmetropole, sehr multikulturell, mit unzaehligen modernen Shoppingmalls, Restaurants und Bars auf internationale Touristen ausgerichtet und leckerem, guenstigen Essen..

Buddha Tooth Relic Temple, eroeffnet 2007





...die Strassen von Little India...


Sri Miriamman Temple, der alteste Hindu-Tempel in Singapore


Eindruecke aus Chinatown

Es gibt auch Ecken in Chinatown die recht wenig an China erinnern




Clarke Quay...hier sind eher Touristen zu Hause, es gibt internationales Essen, Bier aus Deutschland und Weine aus Australien, alles wirkt etwas kuenstlich, man fuehlt sich mehr wie in einem Freizeit Park.


Coloniel District mit Skyline im Hintergrund


...Skyline


Raffles Hotel...das Vorzeige Gebaeude aus der Kolonialzeit


Shopping Mall in der belebten Orchard Road...


Dieses Geschaeft ist bei den Asiaten so beliebt, dass man sich schon anstellen muss um in das Geschaeft hineinzu kommen, um dann ein Vermoegen fuer ein dumme Handtasche ausgiebt....

22. Juni 2009

Singapore

Eigentlich wollten wir euch mit tollen Bildern aus Singapore begeistern, doch als wir heute in Peking den Eintrag veroeffentlichen wollten, wurden wir eines besseren belehrt.
Wie ihr ja wisst gehoert Peking zu dem Reich der Mitte, genannt Peoples Republic of China . Der Kommunismus ist ja bekanntlich Vergangenheit, Meinungsfreiheit steht hier ganz oben und man trifft auf fast grenzenlosen Liberalismus......Mit fast meinen wir, dass die Regierung ihre freien Buerger lediglich vor schaedlichem Wortgut schuetzen will und deshalb Internetseiten wie z.B. unseren Blog sperrt !!!
Ja, ihr wusstet das nicht. Versteckt in unserem Blog sind Anti-Chinesische Parollen und Aufrufe zum Regierungputsch.....Die Russen haben es ja schon bei unserer Visa-Beantragung geahnt.....
So muesst ihr euch also noch ein wenig gedulden. Wir hoffen nun, dass die mongolische und russische Regierung keine Bedrohung in den Erlebnisberichten armer Backpacker sieht und wir euch dann mit Berichten und Bildern begluecken koennen....Falls ihr euch wundert wie wir den Bericht hier veroeffentlich haben....ein Spion aus dem Kreise der Familie hat uns aus dem sicheren Ausland ausgeholfen.....

18. Juni 2009

....das war´s.....

In einer halben Stunde geht es los zum Flughafen in Melbourne....
Hier noch ein letztes Abschiedsbild....

16. Juni 2009

Good Bye lovely Australia

Wir haben fast nicht mehr daran geglaubt, aber letztlich haben wir doch alle Visa erhalten (russisches, chinesisches, mongolisches) und koennen uns nun mit 4-woechiger Verspaetung auf die Heimreise begeben. Am Donnerstag 18.6. geht unser Flieger von Melbourne nach Singapore.... und damit heisst es Abschied nehmen von unserem geliebten Australien....schnieeeeeeeef....

Die letzten Wochen und Monate waren fuer uns noch einmal eine gefuehlsmaessige Achterbahnfahrt. Zu Beginn lief alles noch ueberraschend gut, wir hatten einen Job, konnten unsere Auto schnell verkaufen und dann noch einmal bis kurz vor dem geplanten Abflug arbeiten. Wir fuehlten uns gut, freuten uns auf das neue Abenteuer und hatten ebenfalls genuegend Zeit um uns von dem liebgewordenen zu Hause zu verabschieden. Doch unsere Vorfreude gepaart mit Abschiedsschmerz wurde bald durch den ganzen Aerger mit dem russischen Visumsantrag ueberschattet. Wochenlanges Warten, Hoffen und Bangen, Entaeuschung, Wut, Hilflosigkeit etwas Ablenkung auf der Farm und letztlich noch die Freude ueber die positive Nachricht von der russischen Botschaft......es fiel uns nicht immer einfach positiv zu denken und uns die letzte Zeit in Australien nicht vermiesen zu lassen....

Doch das ist nun Vergangenheit und wir nerven euch nun nicht mehr mit irgendwelchen Leidensgeschichten.....

Zum Abschluss nun noch einen letzten Blick zurueck auf Australien, besser gesagt von knapp 300 m Hoehe auf Melbourne....





An dieser Stelle wollten wir euch eigentlich unsere Highlights aus 1 ½ Jahren Rundreise durch Australien zusammenfasssen. Es faellt uns dabei etwas schwer eine solch lange Zeit in Worte zu fassen...eines kann man jedoch sagen: es war eine unvergessliche Zeit die uns sehr gepraegt hat. Wir bereuen keine Sekunde und sind froh den Schritt gewagt zu haben. Wir hatten einige Hochs und Tiefs und es war nicht immer einfach auf so engem Raum in der Ferne zurecht zukommen. Wir haben viele neue Seiten an uns beiden kennen und schaetzen gelernt. Es war auch interessant zu erleben wir wenig man eigentlich braucht um gluecklich und zufrieden zu sein...

Und dass uns das Land fasziniert und begeistert hat, brauchen wir eigentlich nicht zu erwaehnen, das haben wir bestimmt schon in vergangenen Blog-Eintraegen getan.

So, genug der vielen Worte....von nun an moechten wir stattdessen lieber Bilder sprechen lassen.

Doch zuerst noch eine Karte mit unserer Reiseroute, damit ihr auch nachvollziehen koennt wo wir ueberall waren.. Wir sind dabei in 1 1/2 Jahren insgesamt 43010 km mit unserem Auto gefahren... (das entspricht ungefaehr dem Erdumfang). Wenn man beruecksichtigt dass wir ca. die haelfte der Zeit gearbeitet haben, dann haben wir schon etliche km zurueckgelegt....


...und hier bevor es los geht mit den Bilder noch kurz ein paar philosophische Wörter...

Highlights 1: die australische Kueste

Da Australien nicht nur ein Kontinent sondern gleichzeitig auch eine Insel ist, gibt es unzaehlige traumhafte Straende und Kuestenabschnitte...
Hier viel es uns ganz schoen schwer die schoensten Bilder auszuwaehlen.

Da wir auch oft an der Kueste entlang fuehren, boten sich immer wieder schoene, einsame Uebernachtungsmoeglichkeiten am Strand an, so wie dieser zum Beispiel in der Naehe von Albany in Sued-Westaustralien.


Cable Beach, Broome (Westaustralien)
Fuer uns mit Abstand der schoenste Strand zum Baden...tropischen Klima, erfrischende 27 Grad Wassertemperatur, garantierter Sonnenschein, herrlicher Sandstrand, tuerkisblaues Wasser und keine gefaehrlichen Tiere darin...


wem das nicht genug ist, jeden Abend gibt es einen spektakulaeren Sonnenuntergang...


Lucky Bay, Cape le Grand National Park, Esperance (Sued-Westaustralien)
Ein Traum von einem Strand....doch leider nur zum anschauen, es sei denn man wagt sich in die eiskalten Fluten...


Conto Beach, Margaret River (Westaustralien)
ein einsames Paradies auf Erden... nur auf Schotterpiste zu erreichen oder wie wir zu Fuss...


Bay of Fires (Ostkueste Tasmanien)
An diesem Strand hat einfach alles gepasst. wir hatten einen tollen Platz zum Uebernachten, die Sonne schien und dazu ein tolles Farbenspiel: weisser Sand, tuerkisblaues Meer, und rote Felsen...


Cape Tribulation Beach (North Queensland)
das Faszinierende hier ist, dass der Regenwald bis an den Strand reicht und das Great Barrier Riff am naehsten zur Kueste ist...
Mit Baden ist hier leider nichts, da im Meer die toedlichen Quallen auf dich warten.


Twelve Apostles, Great Ocean Road (Suedkueste, Victoria)
Das raue Meer an der Suedkueste hat im Laufe der Jahre viele verschiedene beeindruckende Felsformationen aus dem Festland geformt. Der wohl bekannteste Abschnitt ist die Great Ocean Road mit den 12 Aposteln.


Cape Range Nationalpark (Westaustralien)
Sonnenuntergaenge gibt es hier zahlreiche, aber nicht jeder war so spektakulaer wie dieser...

Highlights 2: Ein paar Eindruecke von uns

Gemeinsam bei dem "Bridge-climb" auf der Sydney Harbour Bridge...



wenn das Leben mal wieder zu hart wurde.....unsere Freunde....Bundaberg Rum mit Ginger Beer



Schnappschuesse, wenn wir mal wieder zu lange alleine in der Wildniss unterwegs waren...





Kennt ihr die beiden...





Alex und ihr neues (Wunsch-) Haustier



ohne Kommentar... :-)



da hat jemand wohl zu viel Sonne abbekommen...



"Findet Nemo"....Alex fand ihn

...Thomas dagegen sucht noch...

Highlights 3: Australische Staedte

92% der Bevoelkerung lebt in den Staedten. Fuer uns stellen die Grossstaedte einen starken Kontrast zum restlichen Australien dar. Sie sind allesamt sehr international und man trifft selten die wahren, rauen und zuvorkommenden Australier. Jede Stadt hat dabei seinen eigenen Charakter.

Sydney:
Im Botanischen Garten zu sitzen und auf die austr. Wahrzeichen zu schauen... ja, man ist in Australien, ein unglaubliches Gefuehl...

Sydney Opera House


Sydney Harbour Bridge...

umgekehrte Blick von der Bruecke auf die Skyline...


Melbourne:
Was Sydney nicht bieten kann findet man stattdessen in Melbourne...Hier fuehlt man sich sofort zu Hause, alles ist recht schnell vertraut. Fuer uns die Stadt zu leben.
Dagegen kann sich nicht mit Wahrzeichen wie in Sydney auftrumpfen...

auch wenn es keine Wahrzeichen hat, bietet die Stadt so einiges, vor allem im kulturellen und sportlichen Bereich. Von Formel 1, dem Tennis Grand Slam Turnier ueber Rugby, Fussball und dem von uns geliebten Footi (Australien Rules Football), in Melbourne ist der Sport zu Hause....


Perth:
Voellig abgeschieden und einsam an der Westkueste Australiens, aber trotzdem sehr nett...


Canberra - die vergessene Hauptstadt -
kuenstlich gebildet im Niemansland zwischen Melbourne und Sydney, ohne Charme und Atmosphaere. Sie dient einzig und alleine zum regieren...
Selbst einige Regierungsbeamte weigern sich wehement dort zu leben...

Anzac-Parade, mit dem Regierungsgebaeude im Hintergrund...
Auch wenn es sonst so trist in Canberra ist, bei den Parlamentssitzung geht es oft hitzig zu, da wird kein Blatt vor den Mund genommen und auch mal sein Gegenueber beleidigt...davon konnten wir uns auch live ueberzeugen...

Fuer alle Geschichtsinteressierten...Port Arthur
zwar keine richtige Stadt aber so fing alles an... das grosse beruehmte Gefaengnis von Port Arthur, in dem zu Beginn der Kolonialisierung tausende von Menschen gefangen waren...

Highlights 4: das Outback - nicht nur das ewige NIX

Ewige Weite, grenzenloses Nichts, Stundenlanges Fahren ohne eine wahre Veraenderung der Landschaft und nur alle paar hundert kilometer eine Raststaette, rote Erde, Staub, traumhafte Sonnenuntergaenge, klarer Sternenhimmel.....das ist das australische Outback......eines der Dinge die wir sehr schaetzten gelernt haben...

auf dem Weg nach Nirgendwo...


typisches Bild....eine Windmuehle in der trostlosen Einoede


Strassenschild in der Nullarbor Plain...mit diesen Zeitgenossen mussten wir immer rechnen...


diese so genannten "Road Trains" nehmen auf Tiere keine Ruecksicht. Mit Hoechstgeschwindigkeit (bis zu 180 km/h!!!) brettern sie durchs Outback....


ein gigantischer Abschluss einer oft langweiligen Fahrt in der Einsamkeit...


Doch das Outback bietet mehr als nur trostlose Landschaft...
das Synonym fuer das australische Outback....Uluru (Ayers Rock)...

... und die nahegelegenen "Kata Tjuta" (The Olgas)...


Devils Marbels - eine weit wenige bekannte aber nicht minder faszinierende Felsformation


...tiefe Schluchten ziehen sich auch durch das rote Zentrum, wie hier der Kings Canyon...

...oder der Karijini Nationalpark (Westaustralien)...


Erheblich gruener und lebendiger geht es in einem der bedeutendsten Nationalparks des Landes zu...dem Kakadu Nationalpark (Northern Territory)...
Er ist beruehmt, nicht nur wegen seiner einzigarten Tier-und Pflanzenwelt....

...sondern auch wegen seiner unzaehligen Felsmalereien...Forscher sind sich dabei nicht ganz einig wie alt diese wirklich sind. Man geht von mindestens 50.000 Jahren aus, spricht aber schon von bis zu 80.000 Jahren...


Bei den oft unertraeglich heissen Temperaturen, bekommt man nicht oft die Gelegenheit sich an einem derart idyllischen Ort zu erfrischen
...Litchfield Nationalpark (Northern Territory)...


Das unwirtliche und einsame Outback ist der einzigste Lebensraum der den Ureinwohner (den Aborigines) noch geblieben ist... in den Kuestengebieten wurden sie schon laengst vertrieben. Doch im harten Klima des Inlandes waren die Ueberlebensfaehigkeiten der Aborigines staerker.
Fuer uns war die 5-woechige Arbeit im Roadhouse eine einmalige Chance das wahre Leben der heutigen Aborigines mitzuerleben.

Die Maedels praesentieren stolz ihre Handarbeit....

...waehrend die Jungs mal wieder Footi schauen...