Der Weg von Canberra zum Kosciuzko National Park fuehrte durch eintoeniges, oedes Hochland. Man sah weit und breit nur trockenes Gras, einzelne Kuehe, ein paar Steine, gelegentlich ein einsamer Baum und sonst nicht viel mehr.
Als wir endlich am Eingang zum Nationalpark Mount Kusciuzko waren, ging es langsam von 800m kontinuierlich hinauf auf 1835m. Oben angekommen waren wir erstmal etwas schockiert, es war „schweine kalt“.Wir fuhren bei bereits erfrischenden 13 Grad in Canberra los und kamen bei nebligen 3 Grad an unserem Uebernachtungsplatz (Parkplatz) an, von wo am naechsten Morgen unserer Gipfelbesteigung startete.
Nichts mehr mit Badehose, wir packten Fliesspulli, Muetze und Skiunterwaesche aus. Wir kochten schnell eine waermende Suppe...
...und kuschelten uns in den warmen Schlafsack. Die Nacht war natuerlich auch richtig kalt.
Am naechsten Morgen ging es dick eingepackt los.
Ueber 9km ging es eine ehemalige Strasse den Berg hinauf. Der Weg war sehr angenehm zu gehen und die Steigung nahm nur langsam zu. Den letzten Kilometer ging es dann auf einem kleinen gut ausgebaute Fussweg zum Gipfel. Alles wirkt hier sehr touristisch und ist perfekt ausgebaut. Man sieht, dass nicht nur wir auf der Spitze Australiens stehen wollen, sondern viele andere Wanderer auch. Teilweise war es schon fast eine Wanderautobahn. Kurz vor dem Gipfel befindet sich uebrigens Australiens hoechste Baustelle. Es wird gerade ein neues luxerioeses Plumpsklo gebaut.
Als wir endlich oben angekamen, hatten wir eine „traumhafte“ Sicht.
Tja...so sieht es auf dem hoechsten Punkt Australiens aus (2228m)... wir sahen ueberhaupt nichts. Wir standen mitten in den Wolken und der eisige Wind pfiff uns so richtig um die Ohren. Also nur schnell Foto machen und dann ging es auch schon wieder runter. Ueber einen Bergkamm liefen wir zuerst auf ca. 2000m weiter.
Wir kamen dabei auch an mehreren Gletscherseen (ja auch diese gibt es in Australien) vorbei. Nach 21 km kamen wir schliesslich wieder an unserem Ausgangspunkt an. Zum Glueck klarte der Himmel im Laufe des Tages langsam auf und wir konnten letztlich doch noch die wunderbare Aussicht auf die Australische Bergwelt (auch Snowy Mountains genannt) geniessen. Leider nicht von ganz oben, aber dafuer sahen wir dann den „Gipfel“ von weitem.
(Im Hintergrund in der Mitte die hoechste Spitze ist der Gipfel von Mt Kusciozko. Im Vordergrund sieht man unseren Weg.)
Ausblick ins Tal...
Die Vegetation war teilweise sehr beeindruckend. Es erinnerte stark an unsere alpine Berglandschaft. Manchmal konnten wir die Blumen richtig riechen. Es lag ab und zu ein verfuehrerischer Karamelduft in der Luft (oder eher wie Popcorn wie ich, Thomas, finde)
Kleiner Unterschied zur europaeischen Bergwelt waren jedoch diese bunten Baeume, die wir zu Beginn sahen. Der Stamm hat eine Musterung aus verschiedenen Rot- und Weisstoenen...
Nachdem wir morgens dick eingepackt losgingen, kamen wir nachmittag doch noch in der Sonne ins Schwitzen und erreichten unser Ziel in T-Shirt.
Insgesamt war es eine eher gemuetliche Wanderung zur Spitze Australiens. Mit einer richtigen Gipfelbesteigung wie wir das in den Alpen kennen, hat es leider nicht viel zu tun. Mt. Kosciuzko ist eher ein Teil eines riesiges Bergplateaus mit einzelnen Erhebungen.
Nichts desto trotz waren die Blicke auf die umliegenden Berge und die Landschaft sehr beeindruckend.
Vor allem wenn man sich vorstellt dass hier im Winter Ski gefahren wird und nur 200 km entfernt eine Kueste mit traumhaften Straenden zum baden einlaedt.
(Die Skipiste sehen nach unserem Verstaendnis etwas verwahrlost aus. Wir konnten uns oft nicht vorstellen, dass man hier im Winter gut skifahren kann.)
Nach dem Kaelteschock im Mount Kosciuzko Nationalpark sehnten wir uns danach, ganz schnell wieder an die Kueste zu kommen. So fuhren wir abends wieder hinab ins Tal Richtung Kueste.
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