15. November 2007

Fjoerdland - zu Fuss

Juhu...es geht doch noch...


Nachdem wir vom Milford Sound nach Te Anau zurueckgekommen sind, haben wir im Visitor Center erfahren, dass der Kepler Track, einer der NZ Great Walks, nun geoeffnet ist. Sie sind mit dem Hubschrauber auf den Berg geflogen und haben einen Weg durch die Schneeschicht geschlagen. Vor knapp einer Woche haben wir ja noch danach gefragt, da alle Great Walks wegen Schneefall geschlossen waren, haben wir dann ja den Caples/Greenstone Track gemacht (siehe letzter Eintrag). Wir wollten eigentlich gleich wieder weiterfahren, doch diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen. Also haben wir noch schnell eingekauft und dann ging es los zu den knapp 50 km, mit insgesamt knapp 1300 m Auf- und Abstieg (3 Tage, 2 Naechte). Zu Beginn hatten wir noch etwas bedenken, ob wir gut genug ausgeruestet sind. Vor allem wegen unsere Schuhe. Wir haben ja unsere Bergschuhe in Deutschland gelassen und nun sollen wir auf den Gipfel stuermen und im Schnee herumstapfen. Und bei der letzten Tour bekamen wir ja auch schon nasse Fuesse. Aber unsere Sorgen war schnell ausgeraeumt. Da die Great Walks eine grosse Touristenattraktion sind, waren die Wege diesmal perfekt gebahnt, ohne groessere Unebenheiten und es gab keine Fluesse zu durchqueren. Auch die Huetten waren schon fast luxorioes, mit Licht, Gaskocher und richtiger Klospuelung... aber laufen mussten wir trotzdem noch selbst.

Dieser Berg war das Objekt unser Begierde. Man kann schon den schneebedeckten Gipfel sehen...


Wir waren puenktlich morgens um 9 Uhr Start klar...


unser original englisches Taxi auch, das uns zum Beginn des Tracks bracht (Service unseres Campingplatzes)....


Am ersten Tag ging es erst relativ entspannt 1 Stunde entlang des Lake Te Anau, bevor wir 800m hoch zu unserer ersten (bisher besten) Huette stiegen, direkt unter Mt. Luxmoore und ueberhalb von Te Anau mit dem gleichnamigen See. Vor dem Anstieg hatten wir mit dem vollen Rucksack etwas Respekt. Jedoch waren wir erstaunlich schnell und ohne Probleme oben. So hatten wir genuegend Zeit uns in die Sonne zu legen. (Das Resultat der Hoehensonne koennt ihr im Gesicht von Alex am 2.Tag gut sehen).

Strand am Lake Te Anau. Leider war es zum Baden etwas zu kalt.


Das war unsere Huette...


und das die Aussicht aus der Kueche


Abenddaemmerung in den Bergen...


Das Resultat eines Nachmittags in der Hoehensonne sah man am naechsten Morgen. Schaut genau auf die "Brille" von Alex, ach so sie hatte ja gerade keine mehr auf....




Am 2. Tag ging es zuerst auf den Mount Luxmoore (1471m) hoch, anschliessend bis zur Mittagspause auf dem Bergkamm entlang und dann wieder 900 Hoehenmeter ins Tal hinunter zu naechsten Huette.
Eigentlich wollten wir bei der Gipfelbesteigung (10 minuetiger Abstecher) unseren Rucksack an der Abzweigung lassen. Jedoch warteten hier schon unsere Freunde...die Familie Kea. Das sind ganz schoen clevere Bergpapageien, die immer auf der Suche nach Fressen und bekannt dafuer sind, dass sie dieses gerne in Rucksaecken suchen. Angeblich koennen sie Reisverschluesse oeffnen, ansonsten nagen sie alles kaputt, was ihnen in die "Finger" kommt. So mussten wir halt die Rucksaecke auch mit nach oben schleppen...


...macht aber nichts, wir wurden mit eine super Aussicht belohnt. Als wir oben ankamen haben sich auch die letzten Wolken verzogen...



Nach dem anstrengenden Aufstieg zum Gipfel ging es am Bergkamm entlang. Wir hatten grandiose Aussicht ins Fjoerdland und ins Landesinnere. Man konnte die Gebirgszuege richtig klar sehen (was aufgrund tiefhaengender Wolken eine Seltenheit ist). Leider ging es auch hier immer wieder hoch und runter...


unser Weg ging entlang dieses vorderen Kammes....


die Gelegenheit fuer eine kleine Schneeballschlacht hatten wir natuerlich auch...


Am 3. Tag ging es entspannt auf ebenen Wegen zurueck nach Te Anau. Wir liefen entlang des Waiau Rivers...


...durch farnbewachsenen Waelder...

und vorbei am einsamen und idyllischen Lake Manapouri.

Die 3 Tage haben uns beiden super gefallen. Wir hatten mal wieder, trotz schlechter Wetterprognose, hatten wir an allen 3 Tagen perfekten Sonnenschein. Der Rundweg war sehr vielseitig. Alpines Hochland mit Schnee, Buschland und Seen. Besonders toll war, dass wir sowohl am ersten, als auch fast den gesamten zweiten Tag oberhalb der Baumgrenze liefen und damit grandiose Ausblicke auf die gesamte Umgebung hatten. Die 3 Tage waren zwar anstrengender als beim letzten Mal, aber trotzdem gut zu bewaeltigen.

Einmal im Jahr treffen sich hier uebrigens ca. 400 Verrueckte, die den ganzen Track (62 km) an einem Tag laufen bzw. rennen. Der Streckenrekord liegt bei 4 Stunden 40 Minuten....unglaublich...


P.S. Sorry, dass wir immer von dem guten Wetter berichten muessen, aber auch bei uns wird es bestimmt mal wieder regnen...irgendwann :-)

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