Gut gestaerkt fuhren wir am Freitag den 16.11. von Dunedin Richtung Christchurch. Zuerst ging es an der Kueste entlang ueber Moeraki und Oamaru. Von hier aus haben noch einen kleinen Abstecher zum Mount Cook (der hoechste Berg Neuseelands, 3764m) im Landesinneren gemacht. Zurueck an der Ostkueste ging es direkt nach Christchurch.
(3 Tage, 700 km)
Erster Stopp waren die "Moeraki Boulders". Eine Ansammlung von kugelrunden Felsen entlang der Kueste bei Moeraki. Die mysterioesen Felsen haben einen Durchmesser von bis zu 2 m. In der Mitte sind sie hohl, und ihre Oberflaeche sieht aus wie mit Adern durchzogen...faszinierend wie so etwas entstehen kann...
Anschliessend machten wir in Oamaru Halt um Ausschau nach Pinguinen zu halten.
Die Stadt hat einen viktorianischen Ursprung und besitzt heute noch etliche historische Gebaeude. An diesem Wochenende war gerade das Stadtfest, das heisst, alle Einwohner liefen in viktorianischen Kleidern aus der Gruendungszeit (ca. 1874) der Stadt herum, ausserdem fand ein Radrennen auf Hochraeder statt. So konnten wir gut die Zeit vertreiben bis wir uns abends auf die Lauer machten um Pinguine zu beobachten. Die Pinguine sind tagsueber im Meer auf Nahrungssuche und kommen erst abends an Land, unter anderem um ihre Jungen zu fuettern.
In Oamaru gibt es zwei Pinguinarten. Zuerst haben wir die seltenen Gelbaugenpinguine beobachtet (diese haben wir bereits im Milford Sound sehen koennen) . Diese kommen ca. 2-3 Stunden vor Sonnenuntergang an Land (ca. 18.00 bis 18.30 Uhr). An dem Strand gibt es nur 12 bruetende Paare. So waren wir total happy als wir am Anfang das Glueck hatten und von weitem die Pinguine an Land watscheln sahen. Zum Schutz der Pinguine, die auessert leicht erschreckt und verscheucht werden koennen, darf man sie nur von einer Plattform aus beobachten.
Kurz bevor wir gehen wollten, hoerten wir es vor uns rascheln und voellig ueberrascht tauchten zwei Pinguine direkt vor uns auf. Ihr Nest lag direkt unter der Plattform, so dass sie vor unserer Nase zu ihrem Nest gingen. Total suess... und lustig wie sie sich fortbewegen...
Die Fluegel/Arme breiten sie uebrigens aus um sich zu kuehlen, da sie voellig ueberhitzt aus dem Wasser kommen. (Auch fuer sie ist Schwimmen anstrengend).
Anschliessend ging es weiter zur zweiten Pinguinkolonie, den Zwergpinguinen oder auch "Blue Penguins". Diese sind die einzigen nachtaktiven Pinguine und kommen daher erst nach Einbruch der Dunkelheit an Land. Die Beobachtung ist nur im Rahmen einer gefuehrte Tour moeglich. Zuerst bekamen wir ein paar Infos ueber ihre Lebensweise und durften auch in ein paar Nester schauen. Spaeter nahmen wir alle auf einer Tribuene Platz und warteten bis sie an Land kamen. Erst sahen wir ein paar einzelne, dann kamen sie aber in Gruppen von bis zu 90 Stueck. Wahnsinn... wenn so viele kleine Pinuine (30 cm gross, 1 kg schwer) vor einem durchwatscheln. Gleichzeitig sahen wir auch die Jungen aus den Nester kommen, um nach Fressen zu schreien. Es war richtig was los, denn in der Kolonie leben bis zu 400 Pinguine, von denen wir an dem Abend ca. 220 an Land kommen sahen. Die Pinguine teilen sich das Gelaende mit ein paar Hasen. Das heisst zwischen den Pinguinen huepften auch munter Hasen herum. Fuer uns Europaer ein voellig bizarrer Anblick. Auf dem Weg zum Parkplatz wusselten die Pinguien dann sogar um uns herum, es wimmelte ueberall von ihnen. Manchne liefen sogar auf der Strasse herum um zu ihren Nester zu gelangen. Damit hat das Verkehrsschild "Achtung Pinguine" auch Sinn gemacht. Wir hielten es zu Beginn eher fuer einen Scherz...
Leider durften wir auf dem Gelaende keine Fotos machen, um die Pinguine mit dem Blitzlicht nicht zu erschrecken. Eines konnte ich jedoch machen... (die Proportionen stimmen leider nicht ganz)
Am naechsten Morgen ging es dann direkt ins Landesinnere, in die Neuseelaendischen Alpen mit dem Ziel: Mount Cook. Auf dem Weg machten wir Halt bei dem Waitaki Wasserkraftwerk, das derzeit ein Fuenftel des Neuseelaendischen Strombedarfs deckt. Insgesamt gibt es an dem Fluss 12 Kraftwerke, von denen das untere das groesste ist. Ein riesiger Staudamm (Benmore Dam) mit einer Laenge von knapp 900 m und einer Hoehe von 100 m.
Je weiter wir in die Alpenregion vorgedrungen sind desto karger wurde die Landschaft. Es gab keine Baeume mehr, nur noch ausgedortes Gras. Auch die Schafe wurden weniger, die Hoehe der Berge nahm zu und somit auch der Schnee darauf. Eigentlich wuerde man erwarten, dass man bergauf faehrt, nicht aber in Neuseeland. Man hat das Gefuehl, dass alles eben ist und die Neuseelaendischen Alpen ein riesiger, steil aufragender Bergkam darstellt. Somit waren wir auch etwas ueberrascht als wir plotzlich von weitem einen wahnsinnig hohen Berg sahen, der uns von etlichen Bilder bekannt vorkam... er war es auch, Mount Cook... Wir hatten auch mal wieder Glueck mit dem Wetter. Es war wolkenlos, wir hatten sogar freie, perfekte Sicht auf den Gipfel (was eher selten vorkommt).
Am Fusse der Bergkette, auf dem Weg zum Mt. Cook lag ausserdem der Lake Pukaki. Ein Gletschersee mit leuchtendem tuerkisblauen Wasser.... beeindruckend... es erinnerte uns eher an Suedsee, Strand, Baden... aber das Wasser hatte nur ein paar Grad...
Am Berg angekommen, unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Hooker Gletscher. Leider sieht man vom Gletscher wenig, da er mit Geroell bedeckt ist.
Ausserdem konnten wir von hier aus auch wunderbar den Mt. Cook sehen.
Bei der Wanderung haben wir immer wieder kleine und groessere Schneelawinen gesehen. Langsam wird es auch hier Sommer, was man an unseren Kleidern auch sieht (im Tal hatte es ca. 25 Grad)
Abends sahen wir uns noch kurz den groessten Gletscher des Landes an (bis 600m dick, bis 3 km Durchmesser, bewegt sich bis zu 20 cm pro Tag). Auch bei diesem Gletscher musste man erst einmal suchen bis man ihn sah, da auch der Tasman Gletscher mit einer 1-2 Meter dicken Geroellschicht bedeckt ist.
Am naechsten Morgen fuhren wir auch schon wieder weiter vorbei am Lake Tekapo und entlang der beeindruckenden Bergkette (22 Berge ueber 3000m) zurueck an die Kueste nach Christchurch.
27. November 2007
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