Wir fuhren ueber Victor Harbour, Cape Bridgewater, entlang der beruehmten Great Ocean Road nach Geelong. Anschliessend ging es ueber Ballarat nach Melbourne, wo wir am 7. April ankamen.
Erster Stopp war Victor Harbour, ein kleiner Ferienort an der Kueste suedlich von Adelaide. Eigentlich nichts besonderes, waeren da nicht die kleinen Zwergpinguine, die auf der vorgelagerten Insel leben. Obwohl es die gleiche Pinguinart ist, die wir bereits in Neuseeland gesehen haben, konnten wir uns dies trotzdem nicht entgehen lassen. Mit einem Parkranger konnten wir nach Einbruch der Dunkelheit die Zwergpinguine beobachten (tagsueber sind sie im Meer um Nahrung zu suchen). Auf der kleinen Insel, leben bis zu 2000 Pinguine, die 30-40 cm gross und 1-1,2 kg schwer werden (mehr Infos findet ihr im Neuseeland-Eintrag zu Oamaru auf der Suedinsel). Derzeit sind sie fleissig am Nest bauen oder wenn sie noch keinen Lebenspartner gefunden haben, sind sie eifrig auf Brautschau. 80% haben einen festen lebenslangen Partner, die restlichen 20 % halten es mit der Treue nicht so genau und wechseln den Partner jedes Jahr mal durch.
Es war erneut witzig, die kleinen trolligen Kreaturen zu beobachten und herumwatscheln zu sehen.
Interessant ist auch, dass auf der Insel neben den Pinguinen verschieden Rattenarten und auch Possums leben.. Normalerweise fressen Possums mit Vorliebe Eier. Da es jedoch sonst genuegend zu fressen gibt und die Pinguine ihre Eier im Ernstfall auch verteidigen, leben die Tiere hier erstaunlicherweise in Frieden miteinander.
Am naechsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Melbourne. Unsere naechste Station war die Pelzrobbenkolonie am Cape Bridgewater. Wir liefen bei strahlendem Sonnenschein an die Spitze der Landzunge. Von einer Plattform oben auf der Felsklippe (mit 130 m die hoechste in Victoria) konnten wie die Robben im Wasser toben sehen. Voellig ausgelassen plantschten, schwammen oder surften sie im Meer. Andere liessen sich auf den Steinen die Sonne auf den Bauch scheinen.
Wir haetten sie stundenlang beobachten koennen. Einfach toll.
Neben den Pelzrobben konnten wir auch diese seltsamen Gesteinsformationen bewundern. Witzigerweise ist man sich ueber deren Entstehung noch nichts so ganz einig. Die ganze Gegend erinnert eher an eine Mondlandschaft.
Wie man hier sieht, gibt es sogar in dem sonst nicht besonders umweltbewussten Australien bereits Windkraftanlagen (hier „windfarm“ genannt).
Die Kuestenstrasse fuehrte uns nun weiter an die beruehmte Great Ocean Road, die in dem kleinen Kuestenoertchen Warrnambool (700 km suedoestlich von Adelaide und 350 km suedwestlich von Melbourne) beginnt, bis Torquay fuehrt und ca. 300 km lang ist.
Die Strasse wurde nach dem ersten Weltkrieg von den heimgekehrten Soldaten gebaut, unter anderem als Erinnerung an die Gefallenen. Die Strecke laesst sich grob in drei Abschnitte unterteilen:
- Zu Beginn fuehrt die Strasse entlang spektakulaeren, hohen Klippen, die teils senkrecht ins Meer abfallen. Das Meer ist an dieser Stelle besonders rau. Das Wasser hat so im Laufe der Jahre eine einzigartige Sandsteinkueste geformt und Felsen vom Festland abgetrennt. Man kann teilweise richtig die wahnsinnige Kraft der Wellen sehen und spueren.
Die wohl beruehmteste Felsformation sind die 12 Apostel, die eigentich keine 12 mehr sind, da das Meer bereits 4 von ihnen unterspuelt, abgetragen oder zum Einstuerzen gebracht hat.
Andere unbekanntere Abschnitte sind nicht wenig spektakulaer, einige mit riesigen Aushoelungen.
Besonders beeindruckend ist die Kueste bei Sonnenuntergang wenn die Sandsteinfelsen rot leuchten
-Anschliessend fuehrt die Strasse durch die mit Regenwald bewachsenen Berge der Otway Ranges.
Unsere beiden Flitzer mussten sich hier muehevoll die Berge hochkaempfen.
Jedoch ging es fuer uns noch viel hoeher bis auf die Spitze des Regenwaldes. Hier im Otway National Park gibt es einen „Tree Top Walk“, bei dem man ueber Stahlkonstruktionen bis zu den Baumwipfel hochsteigen kann.
Dies ist noch der Blick von unten.
Auf ca. 25 m Hoehe hatte man bereits super Blicke auf den mit Farn bedeckten Boden.
Auf knapp 50 m Hoehe zeigte sich dann ein voelliges anderes Bild. Man glaubt kaum, dass man sich in ein und dem selben Regenwald befindet. Interessant war auch der deutliche Temperaturunterschied am Boden (kalt) und in den Baumwipfel (angenehm warm)
-Zum Schluss windet sich die Strasse wieder direkt an der Kueste entlang.
Hier geht es nun nicht mehr ganz so wild zu. Neben den hohen Klippen, kann man auch breite Surfstraende bewundern. Der bekannteste Strand ist Bells Beach bei Torquay, der einer der Austragungsorte der jaehrlichen Surftournee ist.
Am Ende dieser einzigartigen Kuestenstrasse fuehrte uns der Weg nach Geelong (234.000 Einwohner). Eine nicht besonders spannende Stadt, mit etlichen alten Gebaeuden in der Innenstadt und witzigen Figuren an der Hafenpromenade.
Um das Leben von damals anschaulich darzustellen, wurde eine Goldgraebersiedlung nachgebaut, die Ballarat um 1860 darstellen soll. Das ist ihnen auch sehr gut gelungen. An viele Kleinigkeiten und Detaills gedacht. Man konnte so das damalige Leben in den Goldgraeberzeiten sehr gut nachempfinden.
Mit Holzhaeuser wurde dabei ein komplettes Dorf nachgebaut, mit einer alten Schule, einer Bank, einer Schmiede, einem Pub, einer Baeckerei, einer Druckerei und vielen weiteren Geschaeften aus der damaligen Zeit.
Hier die Apotheke...
Alle Handwerksbetriebe arbeiten heute noch wie frueher und stellen teilweise fuer Museen immer noch Gegenstaende her. So kann man zum Beispiel zusehen, wie frueher Wagenraeder gebaut oder Suessigkeiten hergestellt wurden. Die Leute sind ebenfalls entsprechend gekleidet.
Neben all dem Stadtleben wurde natuerlich auch der gesamten Prozess des Goldgrabens nachgestellt. Man kann eine Miene besichtegen, selbst Gold schuerfen (Thomas und sein Vater waren dabei leider nicht besonders erfolgreich)...
Nach einem sehr interessanten und lehreichen Nachmittag fuhren wir leider ohne Gold und ohne Glueck beim Schuerfen mit leeren Taschen weiter nach Melbourne, wo wir am 07. April ankamen.
Der andere liess sich beim Fressen von uns nicht stoeren.
Suess....
Wir sind immernoch voellig begeistert auch dieses beiden aeusserst seltenen und scheuen typischen australische Tiere in freier Wildbahn gesehen zu haben.
Zum einen hatten wir das Glueck ein weiteres eher seltenes Beuteltier zu sehen, den nachtaktiven Wombat. Wie angewachsen blieb er zuerst beim durchfahren stehen.Als wir nochmal zurueckfuhren und ihn genauer beobachteten flitzte er in seine Hoehle zurueck.
Noch seltener bekommt man den ebenfalls nachtaktiven Echidna zu Gesicht. Das besondere an diesem igelaehnliche Tier ist, dass es ein Saeugetier ist das jedoch Eier legt.
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