Wir hatten gemeinsam 9 Tage um mit dem Camper von Adelaide nach Melbourne zu fahren.Den ersten Tag schauten wir uns Adelaide an.
Adelaide ist die Hauptstadt von South Australia und auch die einzige wirkliche Stadt in dem Bundesstaat. Ueber 90 % der Menschen in South Australia leben in Adelaide. Der Rest des Bundesstaates ist deshalb recht einsam und teilweise sehr oede. Das koennte auch daran liegen, dass South Australia der trockenste Bundesstaat und damit kaum landwirtschaftlich nutzbar ist.
Auf den ersten Blick wirkt Adelaide eher wie eine Kleinstadt, sehr beschaulich, uebersichtlich und gemuetlich.
Trotzdem leben hier knapp 1,5 Mio. Menschen. Die Innenstadt ist klein, sehr ansprechend und auf allen Seiten von Gruenanlagen umgeben. Man findet etliche Shoppingcenter wie zum Beispiel die „Adelaide Arcade“...
Neben der netten Innenstadt,einigen schoenen alten Gebaeuden und Wohnhaeuser bietet die Stadt nicht ganz so viel, wie man eigentlich fuer eine Millionenstadt erwarten koennte. Deshalb fuhren wir nachmittags an den beliebten Strand von Glenelg, ein Vorort von Adelaide und genossen dort nochmal ausgiebig die Sonne.
Dies war einer unserer Campingplaetze. Vorsicht, der Eindrueck truegt. Es war nicht tropisch heiss sondern richtig kalt, trotz Sonne.
Nur eine Stunde von Adelaide entfernt liegt das Barrosa Valley, in dem weltbekannte Rotweine hergestellt werden. Seit ca. 160 Jahren werden hier Weinreben angebaut. Pro Jahr werden durchschnittlich 65.000 Tonnen Trauben zu Wein gepresst, hauptsaechlich von Deutschen Auswanderer. Auch heute ist das Barossa Valley immernoch sehr deutsch gepraegt. Von der Baeckerei mit Brezeln und Streusselkuchen bis hin zu richtiger „deutscher“ Wurst und Rieslingwein. Bekannt ist man hier allerdings vor allem fuer den ausgezeichneten Shiraz Rotwein. Die meisten Weingueter haben tagsueber fuer Weinproben geoeffnet (leider nur bis 17 Uhr, man muss also schon frueh anfangen zu trinken). Wir nutzen natuerlich die Gelegenheit und liessen uns auf drei verschiedenen Weingueter von deren Koennen ueberzeugen.
Nebenbei erfuhren wir auch einiges ueber den australischen Weinbau. Das war nicht nur sehr informativ (bei einer Tour waren wir die einzigen) sondern auch besonders lecker, vor allem der Rotwein, den ich allen Weinliebhaber waermstens empfehlen kann.
Die Weingueter sind meist etwas groesser. Zu Beginn sieht man nur ein kleines schnukliges Haus, ein paar Weinreben, eine kleine idyllische Probierstube und einen uralten Weinkeller. Doch hinten dran entpuppt sich das ganze als riesige Massenproduktion.
Im Barossa Valley findet man sehr viele schoene und gut erhaltene historische Haeuser
Von einem Aussichtsberg hatte man einen sehr schoenen Ueberblick ueber die Wein“berge“.
Von nahem sahen die Weinreben teilweise etwas anders aus als wir das von zu Hause gewohnt waren, etwas buschiger und von Palmen umgeben.
Da wir unsere Heimat ja so schrecklich vermissen fuhren wir am naechsten Tag nach „Hahndorf“. Ja das ist eine australische Stadt, 1839 von lutheranischen Auswanderer gegruendet und heute die aelteste noch existierende deutsche Siedlung. Auch hier gibt es wie im Barossa Valley viele sehr schoene alte Backsteinhaeuser.
Doch in Hahndorf ist alles sehr touristisch, mit vielen Souvenierlaeden, in dem zum Beispiel deutsche Kukuksuhren, CD´s mit deutschen Schlager und aller moeglicher Kitsch verkauft werden. In den Kneipen wird deutsches Bier ausgeschenkt, zu Essen gibt es Kassler oder Wuerste mit Sauerkraut und in den Cafes gibt es leckere „Schwarzwaelder Kirschtorte“. Der leckere Kuchen und ein gutes Stueck Fleischwurst waren jedoch die einzigen Highlights der Stadt, der es wegen der touristischen Vermarktung voellig an Charme fehlt. Wir haetten eigentlich mehr erwartet und so richtig kamen keine Heimatsgefuehle auf. Das ganze ist wohl eher fuer Asiaten gedacht (oder zwei Pappnasen wie uns).
Australischer ging es dann wieder weiter. Wir fuhren von hier aus an die Kueste, an der wir bis Melbourne entlang fuhren.........(siehe eigener Eintrag)
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