Nachdem wir von Sydney so begeistert waren, waren wir beide sehr auf Melbourne gespannt. Melbourne ist mit 3,7 Mio Einwohnern die zweitgroesste Stadt in Australien. Bis zu Beginn des 20. Jhd war Melbourne noch die groesste und bedeutendste Stadt mit Regierungssitz. Das Parlament wurde dann jedoch nach Canberra verlegt und Sydney gewann immer mehr an Bedeutung. Spaetestens mit dem Bau der Harbour Bridge und der Oper wurde Sydney zum Touristenmagnet. Ein derartiges Wahrzeichen fehlt Melbourne, darum wirkt sie auf den ersten Blick etwas unscheinbar. Das einzige was sofort mit Melbourne in Verbindung gebracht wird sind die Australien Open im Tennis und der Formel 1 Grand Prix. Doch die Stadt hat noch viel mehr zu bieten. Im Gegensatz zu anderen Staedten hat Melbourne einen besonderen europaeischen Einfluss (neben etlichen Asiaten) und ist die Mode-, Kunst- und Sport-Hochburg Australiens. In der Innenstadt gibt es viele trendige Geschaefte von bekannten Designern bis zu ausgeflippten unbekannten Modelabels. Neben einem grossen Theaterkomplex gibt es viele Museen und Galerien. Auch findet man in der ganzen Stadt kleinere Kunstwerke und witzige Skulpturen.
In den letzten Jahren veraendert sich das Stadtbild erheblich. Viele neue moderne Komplexe werden gebaut, wie z.B. Federation Square, ein oeffentlicher Platz, umgeben von Museen, Galerien, Bars und Cafes, ideal um andere Leute zu beobachten.
Zudem entstehen ganz neue Stadtteile (z.B. Docklands)....
Diese neuen Stadtteile und Gebaeude sind alle sehr modern und farbenfroh. Das ganze verleiht der Stadt einen sehr trendigen und fortschrittlichen Charakter.
Besonders verueckt wird die Stadt, wenn es um ihren Sport geht, vor allem dem Football (Australien Rules Football). Dieser Sport entstand vor ueber 150 Jahren hier in Melbourne, ist eine Mischung aus unserem Fussball und dem Rugby und wird sonst in keinem anderen Land gespielt. An Fussball erinnert jedoch nur, dass es ein Tor gibt, das mit dem Fuss erzielt werden muss. Ansonsten wird der Football geworfen oder gekickt. Regeln gibt es auf den ersten Blick nicht. Es ist „alles“ erlaubt, um den Ball ueber die Linie zu beginnen.Das ganze ist im Vergleich zu Rugby und Fussball extrem schnell und voller Aktion. Die Spieler muessen top fit sein, um die Spielzeit von knapp 2 Stunden zu ueberstehen. Fuer den Zuschauer ist das ganze sehr spannend und nie langweilig. Gespielt wird uebrigens mit 18 Feldspielern, 4 Auswechselspieler und es gibt 7 Schiedsrichter. Witzigerweise laufen waehrend dem ganzen Spiel von jedem Team Betreuer auf dem Feld herum, um den Spielern Anweisungen ins Ohr zu fluestern.Wenn ein Spieler verletzt ist, wird das Spiel natuerlich nicht unterbrochen. Es kommen einfach Betreuer aufs Feld und tragen den Spieler hinunter. Wenn dies der Fall ist, dann ist es meist ernster (Knochenbrueche etc.). Schauspielerei wie bei uns im Fussball gibt es zum Glueck nicht. Selbst ich als eingefleischter Fussballfan war total von dem Sport begeistert. Wir haben uns in beiden grossen Stadien (Telstra Dome: 50.000 Zuschauer; MCG Stadion: 100.000 Zuschauer) in Melbourne jeweils ein Spiel angeschaut.
Hier der Telstra Dome von aussen...
...und hier von innen...
Melbourne hat jedoch neben dem Modernen auch viele historische Gebaeude.
Hier zum Beispiel das alte Parlamentshaus, das heute immernoch als Parlament auf Bundesstaatsebene dient.
Von innen sieht es wahnsinnig pompoes und luxurioes aus. Es erinnert eher an eine Kirche als an ein Parlament. Man hatte Ende des 19 Jhd. ausreichend Gold und sparte deshalb auch nicht mit goldenen Verzierungen. Im Gegensatz zum neuen modernen Parlament in Canberra ist dieses hier besonders stilvoll.
Mit einer uralten Trambahn kann man kostenlos durch die Innenstadt fahren. Sehr kultig, vor allem, weil die Tram immernoch alte Baenke hat und beim Fahren ohne Ende rattert.
Ebenfalls ein sehenswertes historisches Gebaeude, der Bahnhof von Melbourne.
Melbourne ist uebrigens auch die "Stadt der Kirchen". An fast jeder Ecke findet man eine, wie z.B. hier die St.Patricks Cathedral.
Man sagt, dass der Botanische Garten in Melbourne der weltweit schoenste sein soll. Ob das zutrifft wissen wir nicht, jedenfalls ist er sehr schoen, gepflegt und zeigt sehr grosse Vielfalt an Pflanzen.
Die Skyline darf natuerlich nicht fehlen...
Der Blick vom Hafen aus (im Vordergrund das Telstra Dome Stadion)
Dieses Bild fand Alex so toll und wollte es unbedingt im Blog haben. Man sieht den Eingang des Melbourne Museum (dem groessten Museum in der suedlichen Hemisphaere) und im Glas spiegelt sich das Royal Exhibition Buildung (heute ein Austellungsgebaeude und Weltkulturerbe).
In den Vororten der Stadt sieht man sehr viele alte Wohnhaeuser im viktorianischen Stil...hier zu wohnen waere nicht allzu schlecht...
Insgesamt hat uns Melbourne sehr gut gefallen. Es ist alles sehr modern, locker, laessig und nicht so steif wie Sydney. Man koennte es hier sehr gut laenger aushalten, bis auf die Tatsache, dass es hier im Winter sehr kalt werden kann. (auch bei uns hatte es teilweise nur knapp ueber 10 Grad)
Am 9.April verabschiedeten wir meine Eltern am Flughafen in Melbourne...Schnief...
Wir haben uns riessig ueber ihren Besuch gefreut und hoffen, dass wir ihnen unser Camperleben etwas naeher bringen konnten.
Mit der Abreise meiner Eltern wurde uns auch schmerzhaft bewusst, dass auch unsere Zeit in Australien langsam zu Ende geht und wir unsere Route nun schon bis Perth planen muessen. Da wir noch ein paar tausend Kilometer vor uns haben, ging es fuer uns nach ein paar weiteren schoenen Tagen in Melbourne am Samstag (12.April) auf gleichem Weg wieder zurueck nach Adelaide. (An dieser Stelle muessen wir eingestehen, dass wir bei den Bildern und Erlebnisse etwas geschummelt haben, da das ein oder andere von unserer zweiten Reise zurueck nach Adelaide stammt).
Inzwischen sind wir nun wieder in Adelaide und werden die Stadt in den naechsten Tagen auch schon wieder verlassen und ins Outback in Richtung Alice Springs fahren. Eigentlich wollten wir in der Umgebung von Adelaide noch arbeiten. Doch dazu ist es uns hier mittlerweile zu kalt. Waehrend es bei euch zu Hause wohl immer waermer wird, spuert man hier leider allzu deutlich, dass es langsam Winter wird. Vor allem nachts hat es meist nur zwischen 5 und 10 Grad. Sobald die Sonne scheint ist es angenehm warm, ansonsten jedoch auch tagsueber recht kuehl, wechselhaft und windig. Da wir beide langsam genug von Regen, Wind und kalten Temperaturen haben (ja, wir wissen, dass es bei euch viiiiiel kaelter ist :-)), beschlossen wir ins Outback aufzubrechen, um schnellstmoeglich wieder in den tropischen Norden zu kommen. Wir hoffen wir koennen euch das naechste Mal wieder ausgiebig Bilder von Sonnenschein und kurzen Hosen praesentieren....
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