7. Januar 2009

Und wieder einmal quer durch Australien...

Am 8.12. startete unsere lange Landdurchquerung von Esperance in Westaustralien nach Byron Bay in Queensland, wo wir am 21.12. ankommen wollten. In den 2 Wochen fuhren wir insgesamt 4375 ueberwiegend oede und einsame Kilometer quer durch das Land.
Besonders die erste Haelfte bis nach Port Augusta (Suedaustralien) war recht langweilig. Die Landschaft war sehr einseitig. Weit und breit waren meist nur ein paar Baeume zu sehen. Es zaehlte schon der laengste gerade Strasseabschnitt in Australien mit 146,6 km als Highlight. Die Strasse fuehlt sich jedoch auch nicht viel anders an, als die meisten Strassen durchs Outback....einsam und eintoenig.

Aus Langeweile haelt man dann auch schon mal wegen eines der netten Strassenschilder an, die auf regen Wildwechsel aufmerksam machen. Gluecklicherweise sind wir keinem der Tiere auf der Strasse begegnet.

Hier fuhren wir auch durch die beruechtigte Nullarbor Plain (latein, uebersetzt: keine Baeume). Wir waren schon sehr gespannt auf die karge oede Landschaft ohne Baeume. Und es stand tatsaechlich nicht ein einziger Baum. Jedoch mussten wir etwas enttaeuscht feststellen, dass die Nullarbor Plain ein nur recht kurzes Stueck ist und die Landschaft sich eigentlich auch nicht von der im Outback rund um Alice Springs unterscheidet.....
Unterwegs hielten wir an der Suedkueste an und mussten feststellen, das hier das Ende der Welt sein muss. Der Kontinent hoert hier einfach auf und faellt steil ins Wasser ab.

Um die Fahrt unterhaltsamer zu gestalten, lasen wir uns gegenseitig das bekannte Buch „Fruehstueck mit Kanguruhs“ von Bill Bryson vor (uebrigens sehr empfehlenswert). Der Autor beschreibt darin seine Reise durch Australien und ziemlich treffend auch Land und Leute. Wir hatten das Buch zwar bereits zu Hause in Deutschland gelesen, jedoch war es jetzt noch viel witziger, da wir fast alle vom Autor bereisten Stellen selbst besucht hatten und ihm bei jeglichen Beschreibungen immer nur zustimmen konnten. So verging die Zeit wie im Schlaf...

Mit dem Erreichen von Port Augusta in Suedaustralien waren wir eigentlich im heissesten und trockensten Bundesstaats Australiens angekommen. Jedoch hatten wir wieder mal das „Glueck“ mit erleben zu duerfen, wir dieser im Wasser versank. Es regnete nach 6 regenlosen Monaten die ganze Nacht heftigst und am naechsten Morgen waren alle Strassen in Port Augusta ueberflutet und bei unserer Weiterfahrt mussten wir einige „Baeche“ durchqueren.

Da wir so schnell reisten liessen wir gluecklicherweise das schlechte Wetter bald hinter uns und konnten bei strahlendem Sonnenschein die Mienenoutbackstadt Broken Hill erkunden. Wobei wir recht schnell feststellen mussten, dass es nicht viel zu sehen gab. Alle noch aktiven Mienen (Hauptvorkommen ist Silber, Zink, Blei) waren fuer Besichtigungen gesperrt. Man konnte ein paar alte Mienenfahrzeuge besichtigen, das war es dann schon...
Wir besuchten die ausgestorbene, ehemalige Goldgraeberstadt und heutige Geisterstadt Silverton mit ihrem beruehmten Pub, der schon als Kulisse fuer internationale Kinofilme diente (z.B. Mad Max II) und in etlichen australischen Bierwerbespots erscheint. Falls jemand Mad Max II kennt, erkennt ihr denn Pub und das Auto?

Nach soviel Fahrtzeit suchten wir etwas Bewegung und stoppten fuer eine Tageswanderung im Warumbungle Nationalpark. Hier kann man entlang uralter Vulkankrater wandern und hat von den Gipfeln einen schoenen Blick auf die Umgebung mit den ganzen alten Vulkankrater.
Manchmal sahen die noch stehenden Teilstuecke von Kraterwaenden wie perfekt von Menschenhand gemauerte Mauern aus. Es erinnerte an alte verfallene Ruinen.

Die an den Nationalpark angegrenzende Stadt Coonabarabran ist uebrigens Australiens Astronomiehauptstadt. Wir besuchten eine Nachthimmelobservation und entdeckten begeistert durch die Teleskope andere Planeten, Galaxien und verschiedene Sternenbilder. Es war ein super interesanter Abend und seitdem hat uns das Astronomiefieber gepackt.
Der letzte Teil der Fahrt fuehrte nun wieder duch die Zivilisation.Wir liessen mit dem Warumbungle Nationalpark das trockene und einsame Australien hinter uns. Wir passierten meist nette Staedte mit ein paar historischen Gebaeuden wie z.B. Dubbo, Tamworth (Country-Musik-Hauptstadt) und Armidale. Ausserdem wurde die Landschaft auch immer huegeliger und gruener, mit Waelder, Wiesen Kuehen und Schafen. Desoefteren erinnerte uns das ganze an unsere wunderschoene Heimat.
Bevor wir an der Ostkueste ankamen durchquerten wir die „Great Dividing Range“, der groesste Gebirgszug Australien, der wenige Kilometer Inland entlang der gesamten Ostkueste fuehrt. Die Gegend ist durch riessige, dichtbewachsene Regenwaelder gekennzeichnet, und gehoert auch zu den UNESCO Weltkulturerben. Als Abwechslung zu dem vielen Autofahren wanderten wir ein paar Stunden durch die Regenwaelder.....

Puenktlich am 21.12. erreichten wir dann Byron Bay, wo erstmal alles im Zeichen von Geburtstags- und Weihnachtsvorbereitung stand.

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