25. Februar 2008

Der Sonne entgegen: von Gladstone bis zur Sunshine Coast

Gladstone-Miriam Vale-Bundaberg-Hervey Bay (Fraser Island)-Sunshine Coast

Nachdem wir 2 Tage nur durch den Regen gefahren sind und unser einzigstes Highlight ein leckeres Steak in Rockhamtpon, der Beef-Hauptstadt Australiens, war, hofften wir auf Wetterbesserung als wir am 13.02. in Gladstone ankamen. Es hat morgens mal nicht geregnet, so dass wir wieder draussen mit Sonnenschein fruehstuecken konnten.


Tagsueber schauten wir uns die Stadt Gladstone an, eine reine Industriestadt (Kohle, Aluminiumhuette, Chemie) mit einem der groessten Haefen in Australien. Trotz Industrie eine ganz nette Stadt.



Wir fuhren weiter nach Miriam Vale und wurden mal wieder vom "ueberragenden" Wetter heimgesucht. Eigentlich wollten wir die naechsten Tage am Strand entspannen, jedoch war die Zugangsstrasse nach dem Dauerregen der letzten Tage gesperrt.


Prima.....Auch die ganze Nacht ueber hat es heftig geregnet, so dass wieder der grosse Kuestenhighway ueberflutet und teilweise gesperrt wurde.

Uns blieb deshalb nichts anderes uebrig als weiter nach Bundaberg zu fahren. Das Wetter hat sich nach der stuermischen Nacht wieder stabilisiert und es regnete zumindest nicht mehr.
Die Gegend um Bundaberg herum ist dominiert vom Zuckerrohranbau.

Mit dem Zuckerrohr wird nicht nur Zucker, sondern auch ein leckerer Rum gebrannt, was wir bei einer Tour durch die beruehmte Rum-Destillerie "Bundaberg Rum" sehen und testen konnten (wir konnten waehrend der Tour leider keine Bilder machen).


Es ist eine uralte Destillerie, die jaehrlich 25 Mio Liter Rum herstellt und davon nur 4% exportiert. Mal wieder ein Beweis, dass die 20 Mio Aussies gerne trinken. Wir konnte mit einer gefuehrten Tour den Herstellungsprozess anschauen. Wirklich interessant, dass Rum nur aus Zuckerrohr, Wasser und einer speziellen Hefe besteht.
Der Rum reift nach der Herstellung fuer 2 Jahre in riesigen Faesser (60.000 Liter) aus speziellem Holz, das aus den USA importiert wird. Zum Abschluss bekam jeder von uns noch ein Glaeschen Rum zum Probieren...Prost...
Natuerlich kauften wir auch eine Flasche Rum, sogar mit dem Etikett von 1920.

Am naechsten Tag ging es antialkoholisch weiter. Wir besuchten die Ginger Bier Fabrik in Bundaberg. Nein, das ist kein wirkliches Bier. Das Unternehmen stellt Softdrinks her, indem sie verschiedene Fruechte (Apfel, Pfirsich, Ingwer, Zitrone) braut. Am beliebtesten ist das Ginger Beer (Ingwer Bier). Spaetestens nach dem Probieren in der Fabrik waren wir von den Drinks begeistert.

Abends ging es tierisch weiter, als wir uns nach Einbruch der Dunkelheit Richtung Strand "Mon Repos" aufmachten. Auf dem Weg dorthin konnten wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang geniessen...

Dort befindet sich ein Nationalpark, mit einer der groessten Brutstaetten von Schildkroeten in Australien sowie einer dazugehoerigen Forschungsstation. Zwischen November und Januar kommen drei verschiedene Schildkroetenarten an den Strand und graben ihre Eier (130 Eier) im Sand ein (Flatback-, Green-, Loggerhead- Schildkroete). Dies machen sie bis zu 6 Mal in diesen 3 Monaten. Nach ca. 8 Wochen, also von Januar bis Maerz schluepfen dann die Kleinen, "Hatchling" genannt und watscheln ueber den Strand ins Meer. Genau dies wollten wir uns anschauen. Zuerst gab es jedoch eine Einfuehrung, ein Video und dann hiess es warten bis die Schildkroeten aus ihren Eier schluepfen. Gegen halb 12 abends war es dann soweit und wir konnten an den Strand. Wir verpassten leider die meisten Jungen, konnten aber den Betreuer beobachten wie er das Loch inspizierte und noch 10 kleinen suessen Schildkroeten aus dem Nest half.


Wir durften die Winzlinge sogar anfassen und spueren wieviel Kraft sie schon in ihren Flossen haben.

Man kann sich kaum vorstellen dass diese Winzlinge bis zu 1m gross werden und bis 150 Kg wiegen.
Leider ueberlebt nur einer von Tausend Jungen und erreicht das Alter von 30 Jahren. Erst dann sind sie "erwachsen" und koennen Eier legen, meist am gleichen Strand an dem sie geboren sind. Ihr angeborenes "Navigationssystem" fuehrt sie wieder dorthin zurueck. Wie alt sie wirklich werden ist der Forschungsstation noch nicht bekannt.
Witzig ist auch dass die Temperatur des Sandes in dem die Eier vergraben sind, ueber das zukunftige Geschlecht entscheidet. Zwischen 25-28.6 Grad gibt es ein Maennchen und von 28.6-33 Grad ein Weibchen (Die Maedels brauchen es halt ein bisschen waermer, die Jungs sind cooler ;-)).


Nach 2 Tagen Bundaberg ging es weiter nach Hervey Bay. Die Stadt ist Ausgangspunkt fuer Touren zu "Fraser Island". Da wir vor 2 Jahren bereits eine Tour gemacht haben, wollten wir dieses mal eigentlich nicht noch einmal auf die Insel. Nachdem wir jedoch bisher aufgrund des Regens alle Ausfluege auf irgendwelche Inseln oder ans Riff streichen mussten, konnten wir hier nicht einfach so weiterfahren. Das Wetter hat sich in den letzten Tagen gebessert, so dass die Idee kam, Fraser Island zu erwandern. Wir kauften uns deshalb Zelt und Isomatten und machten uns am Montag 18.02 auf zu einer Mehrtageswanderung auf der groessten Sandinsel der Welt.

Vollgepackt mit Zelt, Schlafsack, Kochutensilien und Proviant fuer 3 Tage ging es mit der Faehre los.


Die groesste Sandinsel der Welt besteht natuerlich nur aus Sand, das heisst die Wanderpfade sind auch aus Sand. Das war meist jedoch kein Problem, da der Sand sehr fest und ausserdem mit Laub und Aeste bedeckt war. Der Grossteil der Insel ist mit Baeumen bewachsen, Regenwald, kleinere Straeucher und normaler Mischwald wechseln sich ab.
Ab und zu, vor allem wenn die Baeume nicht mehr so dicht standen blitzte der schneeweisse Sand hindurch.

Die meiste Zeit waren wir alleine unterwegs, obwohl es immer wieder mal im Gebuesch raschelte. Meist war es dieses Prachtexemplar (ein Goanna, bis 1m lang) das sich schnell vor uns in Sicherheit gebracht hat (Ansonsten haetten wir uns in Sicherheit gebracht ;-))




Unser erstes Etappenziel war Lake McKenzie, ein traumhafter See mit weissem Sandstrand und glasklarem, tuerkisblauen Wasser. Ein herrlicher Platz um sich zu erfrischen und die Mittagspause zu geniessen.

Doch die Idylle taeuscht. Denn man ist hier selten alleine und trifft zur Mittagszeit auch mal gut ein paar hundert andere Menschen, die mit riesigen Allradbussen hergebracht werden.
Wir fanden zum Glueck ein ruhiges Plaetzchen und packten unsere Brotzeit aus. Ich (Thomas) freute mich schon auf eine leckere Salami. Das fanden jedoch auch andere Inselbewohner lecker und wollten davon etwas ab haben.

Kurz nachdem wir unsere Wurst ausgepackt haben kamen auch schon 3 Dingos (australischer Wildhund) und schliechen um uns herum. Unsere gemuetliche Mittagspause war damit auch zu Ende. Da die Dingos sich nicht abwimmeln liessen packten wir unsere Sachen und gingen weiter.



Nachmittags fuehrte uns unsere Route erst durch den Regenwald mit riesigen Baeumen (bis 40m hoch und 4 m Umfang)

...und spaeter an einem kleinen Fluss entlang, mit einmalig klarem Wasser.

An diesem Fluss (eher ein Bach) waechst ein uralter Farn, der bereits vor ein paar Millionen Jahren zu Dinosaurier-Zeiten stand....Beindruckend und riesig


So sieht uebrigens eine normale Strasse auf der Insel aus, natuerlich nicht geteert und nur fuer Allradfahrzeuge zugelassen.

Abends kamen wir etwas erschoepft auf dem Campingplatz an und bauten erstmal unser neues Zelt auf. Ist das nicht toll..... und auch schoen geraeumig.

In der Nacht windete es heftig, so dass unser Zelt auch gleich beweisen konnte was es aushaelt...
Am naechsten Tag sah das Wetter leider nicht mehr so toll aus. Es war bewoelkt und die Aussichten standen auch schlecht. Wir beschlossen deshalb bereits nach einer Nacht wieder zurueck zu wandern. Auf dem Rueckweg kamen wir am sehr idyllischen "Basin Lake" vorbei. Wie "Lake Mc Kenzie" gestern, war auch dies ein wunderschoener See mit schneeweissem Sand und tief gruenem Wasser. Diesmal waren wir alleine, da der See nur ueber Wanderpfade erreicht werden kann.

Nachmittags hat es leider angefangen zu regnen, so dass wir froh waren als wir die Faehre erreicht haben. Es war trotzdem eine super Wanderung und man bekommt einen etwas anderen Eindruck von der Insel, wenn man zu Fuss geht.

Am 20.02. ging es dann weiter zur Sunshine Coast. Wie der Name schon sagt warten dort Sonne, Strand und Meer auf uns....juhu... wir werden euch auch bald mit Bildern neidisch machen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Alex und Thomas!

Wir hoffen ihr habt die Sonne wieder gefunden?! Wir hoffen euch geht es gut und ihr habt schon alle Vorbereitungen getroffen fuer den bevorstehenden Besuch?
Wir fliegen am Mittwoch endlich nach Thailand und wollen als erstes einen Tauchkurs auf Koh Tao machen. Habt ihr jetzt eigentlich auch den Tauchschein gemacht?
Viele Gruesse,
Frank & Jo