Vom 10.1. bis 31.1. haben wir auf einer Mangofarm (Fam. Thornton) in Mareeba gearbeitet. Es ist eine Bio-Farm, das heisst es werden keine Chemikalien eingesetzt. Die Mangos sehen deshalb auch teilweise etwas hasslich aus, wobei das nur die Haut ist. Das Fruchtfleisch an sich ist meist einwandfrei, aber die Leute kaufen nun mal nur was aussen auch schoen aussieht. Alle Mangos der Farm werden deshalb getrocknet.
Unser Arbeitstag ging morgens um 7 Uhr los. Fuer uns hiess es ab in die klimatisierte Kueche. Da wir Lebensmittel verarbeitn ist Hygiene wichtig, d.h. Handschuhe, Schuerze und eine schicke Muetze.
Das ist die Kueche...
Hier werden die Mangos zuerst geschaelt, dann in Scheiben geschnitten und auf Koerbe gelegt. Aus einer normalen Mango erhaelt man etwas 6 Scheiben und 2-4 Randstuecke. Anschliessend werden sie fuer ca. 16 Stunden bei ca. 55 Grad im Ofen (Dehydrator) getrocknet. Zwischendurch verpacken wir noch die getrockneten Mangos vom Vortag. Dies muss moeglichst schnell passieren, damit die getrockneten Mangos nicht wieder Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und matschig werden.
Alex arbeitete den ganzen Tag in der Kueche und schnitt die Mangos in wunderschoene Scheiben.
geschnittene Mango (vor dem trocknen)...
fertig getrocknete Mangos...
Verpackt werden diese nun in 2 kg Tueten und nach Sydney, Melbourne und Adelaide geschickt und in kleinen Bio-Laeden verkauft. Die Farm erhaelt fuer 2 kg getrocknete Mangos rd. 120 Dollar, im Laden werden sie wiederum fuer knapp 200 Dollar verkauft.Sie sind also ganz schoen teuer.
Die Arbeit in der Kueche war relativ langweilig, da man den ganzen Tag nur das gleiche macht. Zum Glueck gab es einen Radio und quatschen war ja auch nicht verboten...Mit uns arbeiteten noch 2 weitere deutsche, eine chilenische Backpackerin, ein australischer Student, der Nachbar, eine Freundin der Familie, die beiden Farmer sowie deren Mutter. Diese muessen wir noch einmal besonders erwaehnen. Sie ist 79 Jahre alt und hat eine erstaunliche Kondition. Sie ist morgens die erste in der Kueche und die letzte die rausgeht. Pausen macht sie meist nur kurz zum rauchen und zur Entspannung geht sie abends oft noch in den Garten und schaut dort nach dem Rechten. Einfach Wahnsinn wie viel Energie sie hat.
Mein Arbeitstag ging meist auch in der Kueche los. Ich habe in der Regel bis zur Fruehstuecks-oder Mittagspause Mangos geschaelt oder auch in Scheiben geschnitten. Dann erloeste mich meist der Farmer und gab mir verschiedenste Arbeiten draussen auf der Farm. Das war zwar manchmal recht anstrengend und schweisstreibend, dafuer um einiges abwechslungsreicher und interessanter.
Von Rasenmaehen.....
ueber Mangos ernten (diese werden mit einer verlaengerten Schere vom Baum gepflueckt).....
entspannte Jobs wie Koerbe und Kisten waschen... (was bei 30 Grad im Schatten einer der begehrtesten Jobs war)
oder Golfbaggy fahren und irgendwelches Zeug hin und her transportieren...
bis hin zu anstrengenden Jobs wie Unkraut jaehten, Baeume klein saegen, oder Beton mischen fuer eine kleinen "Busch-Damm (siehe Bild)
Nach 9-10 Stunden Arbeit ging es dann erschoepft nach "Hause" auf unseren Campingplatz. Kochen, duschen, lesen und dann schon bald wieder ins Bett.
Neben den Mango Baeumen...
...gibt es auf der Farm noch viele viele weitere exotische Fruechte wie z.B.
Oliven...
Grapefruit ...
Orangen...
Passionfruit (Maracuja) ...
Papaya (leider noch ohne Frucht)...
sowie Zitronen, Limetten und im australischen Winter Gewuerze (u.a. Basilikum).
Hier noch ein Eindruck wie gross ein Bambusbaum werden kann wenn man ihn wild wachsen laesst.... (irgendwo unten steht Alex)
Auf der Nachbarfarm (der Farmer hat auch bei uns mitgeholfen) gab es noch weitere leckere exotische Fruechte, die wir ab und zu auch probieren konnten.
Dragonfruit...
Sternfrucht ...
Jackfrucht ...
Bananen ...
und andere die wie noch nie gehoert und gesehen haben. Wir kennen auch nur die englische Bezeichnung... Pomello, Sapote (yellow, black, white) oder Rollina. Von den anderen haben wir die Namen schon wieder vergessen.
Nebenbei haben wir Gesellschaft von diesem kleinen Papagei. Er und sein Geschisterchen fielen aus dem Nest. Die Farmer peppeln die beiden nun auf.
Wir haben uns auf der Farm letztlich sehr wohl gefuehlt. Nach anfaenglichen Abtasten und "Beschnuppern" sind die Farmer aufgetaut und haben uns sogar zwei mal zum Abendessen eingeladen, einmal zum typisch Australischen Barbeque und einmal zu Braten mit Gemuese natuerlich mit reichlich Bier (gibt uebrigens Lowenbraeu, Becks und Fuerstenberg Bier hier zu kaufen) und Wein..mmmh lecker. Hier haben wir auch so einige lustige Geschichten gehoert und einen super Eindruck von der Lebensweise der Australier mitbekommen. Interessant und voellig unterschiedlich von der Deutschen.
Nach ein paar Tagen Erholung in Mareeba sind wir inzwischen wieder in Cairns angekommen. Dort lassen wir unser Auto nochmal richtig durchchecken und bereiten uns dann auf die grosse Reise vor. Bisher haben wir ja noch nicht so wirklich viel von Australien gesehen.
Die Zeit in Mareeba hat uns trotz der vielen Arbeit super gefallen. Nach 3 Monaten reisen war es schoen einen festen Platz zu haben und ein "normales" Leben zu fuehren. Dadurch haben wir auch Kontakt zu hier lebenden Aussies aufgebaut und viel von ihrem Lebensstil mitbekommen. Auch eine sehr spannende Erfahrung. Das beste dabei ist das wir nun ein prall gefuelltes Konto haben....na ja... hoffentlich haelt es auch eine Weile..
4. Februar 2008
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