14. Februar 2009

Tasmanien – das andere Australien

Tasmanien ist in fast jeglicher Hinsicht das krasse Gegenteil zu dem uebrigen Australien. Die Inselbewohner wirken anders, einfacher, etwas entspannter und weniger gestresst. Alles scheint hier etwas gemaechlicher zu laufen, ganz davon zu schweigen, dass man hier offensichtlich vor ein paar Jahren/Jahrzehnten in der Entwicklung stehen geblieben ist. Ausserdem sind die Menschen nicht so trendig gekleidet, man trifft eher Leute in derben Bergschuhen als im schicken Anzug und Krawatte.
Die Landschaft ist ebenfalls voellig verschieden; scheinbar jede Strasse schlaengelt sich um oder ueber Huegel und Berge, alles ist gruen (ausser an der recht trockenen Ostkueste) und viele Touristenziele fuehren in die Natur, Berge oder einsame Straende.Viele Orte - mit ein paar wenigen Ausnahmen - wirken nicht so touristisch und sind nicht so ueberfuellt wie wir das im uebrigen Australien oft erlebt haben. Wenn man will, findet man immer ein ruhiges Plaetzchen zum Schlafen, denn dies ist in Tasmanien recht einfach. Man kann an jedem zweiten Strand und in etlichen Parks kostenlos uebernachten, man findet selten Verbotsschilder. Manchmal wird es sogar mitten in der Stadt erlaubt.. Dazu gibt es in vielen Doerfer oeffentliche Duschen mit warmen Wasser. Ein Paradies fuer „Wild-Camper“ wie uns....
Insgesamt erscheint uns Tasmanien eher als die „dritte Insel von Neuseeland“ als Teil von Australien. (Das hoeren jedoch weder die Australier noch die Neuseelaender gerne.) Dazu passt auch, dass das Wetter vergleichbar mit dem in Neuseeland ist: wechselhaft, oft kuehl und windig....

Nachdem wir uns von 35 Grad in Melbourne nun an windige 15-20 Grad in Devenport gewoehnt haben starteten wir unsere Reise.


Der Nordwesten

Von Devenport im Norden fuhren wir entland der Kueste nach Westen.
Der Kuestenbschnitt ist sehr nett. Es gibt etliche kleinere, meist recht verschlafene Kuestenorte, ein paar wenige tolle Straende und im Hinterland dominiert die Landwirtschaft. Es werden hier auch bekannte Fruechte angebaut, die im Moment auch geernet werden....Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Aprikosen.....mmmmhhhh lecker....Nach so langer Zeit war das fuer uns der Himmel auf Erden....dazu schmeckten sie auch noch wie zu Hause....wir konnten gar nicht genug davon bekommen
Hier ein paar Eindruecke vom Nordwesten Tasmaniens....



...der Ort Penguin heisst nicht nur so, es stehen auch jede Menge Pinguine rum...

...beeindruckende Aussichten in den Leven Canyon...

..typisches Bild im Hinterland....

...einsame Straende an der wilden Westkueste...


"The Nut" in Stanley, ein erloschener Vulkan...
..herrliche Ausblicke von oben...

...nette kleine Haeuser dominieren die Strassen von Stanley...
Der Westen

Unsere Reise fuehrte uns weiter nach Sueden durch den groesstenteils wilden und unerschlossenen Westen. Wir fuhren meist auf kurvenreichen Strassen bergauf, bergab ueber unendliche Bergketten. Zu Beginn ist alles von kommerziell gerodeten Waeldern dominiert...
...spaeter vom Bergbau und noch weiter suedlich fuehrt die Strasse durch verschiedene recht urspruengliche und verwilderte Nationalparks, die zum Weltnaturerbe gehoeren und insgesamt 20% des Landes in Anspruch nehmen. Bis auf eine Strasse ist diese Gegend so gut wie nicht zugaenglich, es sei denn man ist gut zu Fuss.
Hier ein paar Eindruecken von den Sehenswuerdigkeiten:

...Wasserfall im Franklin-Gordon-Nationalpark...
...Waelder, Berge....Natur pur im westlichen Tasmanien...


...Queenstown... sichtlich vom Bergbau gezeichnet...

...Hafen in Strahan...

...Farbspiele bei einem unserer Uebernachtungsplaetze.... da laesst es sich gut leben ;-)

...Tageswanderung im Mt.Field Nationalpark...





...tja trotz Sommer liegt hier immer noch Schnee...



Hobart

Hobart ist mit 200.000 Einwohner mit Abstand die groesste Stadt Tasmaniens und Australiens zweitaelteste Stadt (!!! nach Sydney). Sie wurde 1803 gegruendet und ist sehr schoen an dem maechtigen Derwent Fluss gelegen, von sanften Huegeln und dem 1270m hohen Mount Wellington umgeben. Von diesem hatte man fantastische Ausblicke ueber die Stadt.
Die „Altstadt“ (Battery Point)...
...und der Hafen...
...sind sehr gut erhalten. In den restaurierten Lagerhallen siedelten sich mittlerweile Kunstgalerien, Restaurants, Bars und Kneipen an, was dem ganzen einen trendigen Charakter verleiht. Dazu passend findet auch jeden Samstag ein netter Markt (Salamanca Market)statt, auf dem neben dem ueblichen Krust, oertliche Farmer ihr Erzeugnisse verkaufen und teilweise talentierte Musiker ihr Koennen zum Besten geben....
Zu unserer Freunde ist der „mitteleuropaeische“ Einfluss deutlich sichtbar. Es gibt Bratwuerste, Berliner, richtiges Brot, Brezeln, wuerzigen Kaese und andere bekannte Leckereien. - Allgemein kann man sagen, dass das Essen in Tasmanien gegebueber dem restlichen Australien nicht nur wegen dem frischen Obst besser sondern auch dem uns bekannten Essen aehnlicher ist. -

Ansonsten bietet die Stadt recht wenig. Die Innenstadt ist recht schmucklos und ohne Flair, sieht man mal von ein paar alten gut erhaltenen Gebaeuden ...wie hier zum Beispiel...
...und der bereits erwaehnten Altstadt (Battery Point) und dem Hafenbereich ab.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr 2,
wir freuen uns ja sehr dass ihr euch in Tasmanien von der Hitze Melbourne's abkuehlt, muessen aber den Vergleich mit dem neuseelaendischen Wetter anzweifeln. Wir schwitzen hier schon seit 4 wochen ziemlich konstant ;-)
Viele Gruesse und viel Spass noch!
Jo & Frank