4. August 2008

Alltag auf einem Maisfeld....

Wie versprochen gibt es mal ein paar Details zu unserem Arbeitsleben. Seit dem 12.Juli, arbeite ich (Thomas) bei „Pacific Seeds“. Die Firma betreibt mehrere Farmen in Australien, unter anderem eine hier in Kununurra. Mit 850 ha nicht ausserordentlich gross. Auf der Farm werden vor allem Mais, Sorghum-Hirsen und Sonnenblumen angepflanzt. Wie der Name „Pacific Seeds“ schon verraet werden nur die Samen der jeweiligen Pflanzen fuer die naechste Erntesaison verkauft. Neben mir arbeiten noch zwischen 10-15 weitere Backpacker auf der Farm, ueberwiegend von Asien (Taiwan, Japan, Korea) und Frankreich. In der Regel arbeiten wir 6 Tage die Woche, 10 Stunden pro Tag, von 6 Uhr morgens bis 16 Uhr. Viel Zeit fuer die Freizeit bleibt da nicht. Das ist eigentlich auch nicht schlimm, denn in dem Ort kann man eigentlich auch nicht viel machen ausser arbeiten und im Pub wieder das Geld ausgeben.
Der Arbeitstag sieht relativ oede aus. Wir laufen den ganzen Tag bei bruetender Hitze (30-35 Grad) ueber die Felder (ca. 500-700m lang und ca. 300-500 m breit) und reissen bei den weiblichen Pflanzen die Bluetenstengel heraus um eine Bestaeubung durch die nebendran angepflanzten maennlichen Pflanzen zu ermoeglichen. Somit wird eine Kreuzung mit einer anderen Maissorte ermoeglicht und gleichzeitig eine Selbstbestaeubung verhindert. Ausserdem werden sowohl bei den maennlichen als auch bei den weiblichen Pflanzen ungewollte Ausreisser vernichtet, wie zum Beispiel zu grosse maennliche Pflanzen. Schliesslich will man genetisch einwandfreie Samen herstellen. Das ganze machen wir nicht nur bei Mais, sondern auch bei den Sorghumhirsen und aehnliches auch bei Sonnenblumen.
Der Job ist an sich ganz o.k.. Es ist keine schwere Arbeit, anders als zum Beispiel die Wassermelonen-Ernte. Das ganze ist nur schrecklich langweilig, tag ein tag aus nur die ewig erscheinenden Felder auf und ab laufen. Aber was tut man nicht alles um Geld zu verdienen.
Geplant ist derzeit, dass wir den hier noch bis Ende August arbeiten, bis dahin dueften wir genuegend Geld gespart haben und unsere notwendigen Wochen Farmarbeit fuers Visa waeren dann auch erfuellt.
Hier noch ein paar Eindruecke von meinem Arbeitsleben...

...Sorghumhirsen...

...Sonnenblumen...

Mais....da die Felder regelmaessig geflutet werden, muessen auch wir manchmal im Wasser oder im Matsch herumstampfen...

...auch Pausen muessen sein....

.....vorab werden im Maisfeld maschinell ein Grossteil der Bluetenstengel entfernt, nur die Ueberbleibsel (teilweise ueber die Haelfte) muessen wir per Hand rausreissen....

...morgens sind die Blaetter meist feucht. So waren wir an einem Morgen nach 2 mal durchs Feld laufen voellig durchnaesst...also erstmal Kleider aufhaengen und Fruehstueckspause machen...

...ohne Kommentar.... :-)

...gluecklicherweise bekamen wir am naechsten Tag unsere neue „Uniform“...

...manchmal mussten wir sogar hart arbeiten :-) ...

...Australien ist ja bekanntlich nicht gerade fuer Umweltschutz bekannt, da wird alles verbrannt...


2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Tolle Bilder und tolle Geschichten.

Viele Grüße,
Alex und Manu

Anonym hat gesagt…

Hey ihr beiden! Man hört (bzw. liest) ja gar nix mehr von euch?! Ist der Alltag auf dem Maisfeld wirklich sooooo eintönig?

Freu mich schon auf die nächste Geschichte!

Viele Grüße vom Bodensee
Tobias