Dass wir uns mal nach Arbeit sehnen werden, wer haette das gedacht. Doch nach dem ganzen frustrierenden Rumsitzen im winterlichen Melbourne, haben wir uns riesig auf die Ablenkung gefreut.
Am Montagmorgen (8.6.) ging es mit dem Zug los in das ca.65 km suedoestlich entfernte Nar Nar Goon. Ein kleines verschlafenes Nest mit ein paar Haeusern im Zentrum und im Umland verteilten Farmen. Auf einer dieser Farmen waren wir nun fuer eine Woche beherbergt. Die Serendipity Lavendel Farm ist mit 15a und ueber 15000 Lavendelpflanzen eine der groessten Lavendelfarmen Australiens. Es gibt hier ein kleines Cafe mit Lavendelproduktverkauf, ein 5 Sterne Bed & Breakfast (Fruehstueckspension) und Haustierfriedhof, was alles von der 65 jaehrigen Jane betrieben wird. Ihre Tochter Sally kuemmert sich um die Herstellung und den Vertrieb der Lavendelprodukte. Zu Zwei managen sie das ganze Unternehmen. Wir wurden in der tollen Wohnung von Sally einquartiert und durften uns dort wie zu Hause fuehlen. Was wir auch schnell taten. Wir wurden von den beiden Damen waehrend unseres Aufenthalts bestens verwoehnt. Es gab super leckeres Essen mit excellenten Weinen oder sogar Champagner und zwischen durch wurden wir mit Lavendelkeksen, - schokolade oder – eis belohnt. An den Service kann man sich gewoehnen.
Cafe mit Sallys Wohnung im Obergeschoss:
Es gibt nichts, was nicht aus Lavendel hergestellt werden kann. Ueber Duftsaeckchen, Cremes bis hin zu Schokolade und Bonbons gibt es alles im Shop im Cafe zu kaufen:
das gigantische 5- Sterne Bed&Breakfast:
Lavendel so weit das Auge reicht:
Da wir ja Wwoofer sind, heisst das, der Service ist nicht ganz umsonst. Fuer die tolle Verpflegung und Unterkunft muessten wir als Gegenleistung auch war arbeiten.Taeglich arbeiteten wir ca 4,5 Stunden. Die Arbeit war sehr abwechslungsreich und immer super einfach. Wir durften entweder draussen im Garten werkeln (Baeume pflanzen oder Unkraut jaeten), bei der Herstellung von Lavendelprodukten helfen (Produkte etikettieren, Cremekontainer fuellen, Duftsaeckchen herstellen,...), im Cafe bei groesseren Gruppenveranstaltungen in der Kueche mitwirken (hauptsaechlich spuelen) und in Gaestehaus putzen. Die beiden Damen schaetzten unsere Hilfe sehr und sind unglaublich Dankbar. Da arbeitet man doch gerne.
Thomas beim Unkraut jaeten:
Alex und Sally beim Naehen von Augenklappen:
Thomas beim Baeumchen pflanzen:
Leider brach diese Woche hier der Winter so richtig aus. Es liegt doch tatsaechlich Schnee in den Bergregionen. Zum Teil genau in den Regionen wo es vor 4 Monaten noch so fuerchterlich gebrannt hat. Was fuer die vielen Menschen, die bei dem Buschbraenden ihre Haeuser verloren haben, eine doppelte Bestrafung ist. Hier in Nar Nar Goon gibt es zwar kein Schnee, aber das Thermometer klettert kaum ueber 10 Grad. Gut dass wir schon alle unsere Winterkleider ordentlich verpackt haben und gerade mit dem Schiff Richtung Deutschland unterwegs sind. Zum Glueck konnte uns Sally mit warmer Arbeitskleidung aushelfen. Problem ist jedoch, dass die Australischen Haeuser nicht sehr wintertauglich gebaut sind. Es gibt keine Isolierung und durch die vielen groessen Fenster in der Wohnung zieht die Kaelter herein. Da die Australier es gewohnt sind, ziehen sie sich einfach warm an. Eine Zentralheizung gibt es natuerlich auch nicht. Man hat zwar eine Klimaanlage, die auch eine Heizfunktion hat, aber die stellt man nicht an. So sassen wir abends dick eingepackt mit Jacke und Decke auf der Couch vor dem TV. Voellig unverstaendlich fuer uns. Aber nach ein paar Tagen gewoehnt man sich auch daren.
Nicht desto trotz hatten wir eine sehr tolle Zeit. Die Woche verging mal wieder wie im Fluge. Die Ablenkung von dem ganzen Visa Stress tat uns gut.
Wir sind nun seit heute (Montag, 15.6.) wieder in Melbourne und versuchen die letzten Tag in Australien noch mal richtig zu geniessen. Nach einer so langen Zeit in diesem Land, faellt es uns schon schwer zu gehen. Man gewoehnt sich schnell an die Lebensmentalitaet der Aussies. Aber nach dem nun alle Visumsprobleme beseitigt sind, freuen wir uns auch auf das neue bevorstehende Abenteuer, das schliesslich in der Heimat endet.
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