16. Oktober 2008

Westkueste - Teil 1

Nach erholsamen Wochen in der tropischen Sonne in Broome ging unsere Reise am 30. September an der Westkueste weiter ueber Port Hedland, Karijini Nationalpark, Ningaloo Riff (Cape Range Nationalpark, Exmouth, Coral Bay) nach Carnarvon, wo wir am 10. Oktober nach 2500 meist einsamen Kilometern ankamen.
Nachdem wir Broome verlassen haben gab es die naechsten 600 km erst einmal ueberhaupt nichts.Hier reicht die Wueste „Great Sandy Desert" bis fast an die Kueste. Dementsprechend heiss, trocken und einsam war unsere Fahrt. Der naechste Ort war Port Hedland, eine reine Industriestadt, die einem nicht lange zum bleiben aufhaelt. In vielen Teilen Westaustraliens gibt es unzaehlige Vorkommen von Bodenschaetzen, wie zum Beispiel Gold, Diamanten, Kohle und vor allem Eisenerz.
(eine so genannte "open cut" Eisenerzmine)


Deshalb sind viele kleine Orte davon gepraegt, unter anderem auch Port Hedland. Neben riesigen Firmen die Duenger herstellen, Salze gewinnen gibt es einen riesigen Hafen. Von unzaehligen Eisenerzminen im Hinterland fahren tag ein tag aus kilometerlange Zuege mit Eisenerz beladen an die Kueste, wo das Eisenerz auf Schiffe geladen und ueberwiegend nach China, Japan und Korea exportiert wird. Sowohl die 300 m langen Schiffe, die ca.170.000 Tonnen transportieren als auch die Zuege, mit ca. 240 Waggons (jeweils 100t je Waggon), betrieben mit 3 Dieselloks sind schon sehenswert.





Von Port Hedland fuhren wir 400 km ins Landesinnere, vorbei ein etliche Eisenerzminen und durche tiefe Schluchten...

...zum Karijini Nationalpark. Leider sind einige Teile des Parkes nur mit einem Allradfahrzeug zugaenglich, fuer uns also nicht machbar.....macht aber nichts...wir haben trotzdem einige beeindruckende Schluchten und idylische Wasserfaelle bewundern koennen, uns in eiskaltem Wasser erfrischt und den zweithoechsten Berg Westaustraliens (mit 1200 m wohl eher ein Huegel) erklummen von dem wir eine wunderbare Aussicht geniessen konnten.
...Mt. Bruce...

...hier nun einige Bilder aus der "Dales Gorge"...








Unsere Reise fuehrte uns von dem endlosen Hinterland zurueck an die ebenfalls vereinsamte Kueste. An dieser Stelle muessen wir kurz erwaehnen dass die Distanzen an der Westkueste enorm sind. Nachdem wir vor Monaten bereits einmal mitten durch Australien gereist sind haben wir gedacht, dass wir das Outback hinter uns haben... Naja, wenn man an die Westkueste kommt wird man eines besseren belehrt. Staedte gibt es eigentlich nicht, alle 200-300 km gibt es ein Roadhouse (Tankstelle) und alle 500 km einen Ort mit ein paar Tausend Einwohner. Entweder sind diese Orte von Industrie (Eisenerz) oder vom Tourismus dominiert. Man kann eigentlich nur seine Vorraete aufstocken, tanken und weiterfahren in das ewige australische Niemansland der Westkueste. Die sehenswerten Highlight sind meist hunderte von Kilometer auseinander, so dass man ein bis zwei Tage reisen muss um zum naechsten Ziel zu gelangen. Die lange Reise ist es aber auf jeden Fall wehrt...

Genauso erging es uns als wir die 600 km vom Karijini Nationalpark zum Ningaloo Riff gefahren sind. Besonders Alex hat sich auf das Schnorcheln am Riff am meisten gefreut.


Das Ningaloo Riff ist ca. 260 km lang und erstreckt sich an der Kueste von Exmouth bis suedlich von Coral Bay. Beide Orte sind die einzigen Orte von denen das Riff zugaenglich ist. Exmouth ist ein typischer kleiner Touristenort, wo wir lediglich unsere Vorraete aufgefuellt haben, bevor wir uns zielstrebig zum Korallenriff aufgemacht haben. Gluecklicherweise ist nicht nur das Riff geschuetzt, man hat auch gleich einen Teil des Kustengebietes hier ebenfalls zum Naturschutzgebiet erklaert (Cape Range Nationalpark). Damit wird hier die natuerliche, idyllische Atmosphaere erhalten, das heisst, keine Hotels oder Campingplaetze und keine Ferienorte. Es gibt lediglich einfache Busch-Campingplaetzte mit Plumsklo ohne Wasser, Dusche, etc...eben Natur pur... Hier haben wir uns 3 Tage lang vergnuegt.
Der andere Ort, Coral Bay, von dem man ans Riff kann steht in voelligem Gegensatz dazu. Voellig touristisch und ueberlaufen (es waren gerade Schulferien). Nach einem Tag wurde uns das auch schon zu viel und wir fuhren weiter.


Hier ein paar Eindruecke von unserem Strandleben im Cape Range Nationalpark und Coral Bay...

...Alex auf der Suche nach dem besten Platz zum Schnorcheln...

...Thomas in Aktion...

...i'm too sexy...





...gegen abend tauchten immer mehr Kangurus hinter den Duenen auf...

...und wieder ein grandioser Sonnenuntergang (das darf bei unseren Beitraegen ja nicht fehlen)....

...einsam und alleine unterwegs im ewigen Sand...



Das besondere an dem Ningaloo Riff ist, dass es im Gegensatz zum bekannten Great Barrier Riff an der Ostkueste (nur mit kommerziellen Tourbooten moeglich), super einfach vom Strand aus zugaenglich ist. Flossen, Taucherbrille und Schnorchel und schon kann es losgehen. Man kann jederzeit und so oft man will ins Wasser und schon ist man von Korallen und bunten Fischen umgeben. Wenn das Wasser mit knapp ueber 20 Grad nicht so verdammt kalt gewesen waere, dann haetten wir wohl den ganzen Tag im Wasser verbracht. Das Riff besteht hautpsaechlich aus harten weniger bunten Korallen, dafuer waren die Fische umso bunter. Ausserdem konnten wir alle nur erdenklichen groesseren Meeresbewohner entweder im Wasser oder vom Strand aus sehen....Schildkroeten, Haie, Stachelrochen (sting ray, manta ray) und Delfine.

...ein noch nicht ausgewachsener Hai, da traut man sich noch nahe heran...

...ein Rochen, mit diesen sind wir auch im Wasser geschwommen...


...Schildkroete...


(Leider koennen wir euch vom schnorcheln keine Bilder liefern, unsere Kamera wollte das nicht mit machen).
Super faszinierend fanden wir auch die vorbeiziehenden Wale, die im Wasser ausgelassen getobt und gespielt haben. Mit dieser Vielfalt an Tieren haetten wir nie gerechnet....einfach genial...


Nach diesen tierischen Highlights fuhren wir mal wieder hunderte Kilometer zum naechsten Ort, Carnarvon. Auf der Fahrt wurde es uns schmerzlich bewusst, dass wir uns langsam vom tropisch heissen Klima verabschieden und es nun immer „kaelter" wird. Die Tage mit ueber 35 Grad sind nun vorbei. Mittlerweile haben wir nur noch erfrischende 25-30 Grad J, es ist oefter sehr windig und abends kuehlt es merklich ab, so dass wir seit Monten nun wieder unsere langen Hosen ausgraben mussten.
Carnarvon ist das groesste Obst- und Gemueseanbaugebiet Westaustraliens und damit ein typisches Ziel fuer arbeitssuchende Backpacker. Doch nicht fuer uns....Dank unserer ueppigen Steuerrueckzahlung (das australische Steuerjahr geht von Juli-Juni), besuchten wir nur kurz arbeitende Freunde und zogen auch wieder weiter....ohne zu arbeiten, dafuer mit ausreichend frischem Obst und Gemuese. Ausserdem goennten wir uns nach der langen Reise von Broome bis hier her zum ersten Mal wieder einen Campingplatz. Es wurde Zeit den Dreck der letzten Wochen abzuschrubben.

.....so das waere dann denke ich genuegend Infos fuers erste.......in den naechsten Tagen gibt es mehr Bilder und Berichte von der Westkueste....

P.S. wir sind uebrigens gerade in Geraldton ca. 400 km noerdlich von Perth

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